Zürcher Versicherungs-Chef macht «Plauschfahrt»
Mit 174,7 km/h auf der Landstrasse geblitzt

Ein Versicherungs-Chef fuhr ausserorts in seinem gelben Ferrari 94,7 km/h zu schnell. Nun verurteilte man ihn zu 20 Monaten bedingt. Vor Gericht sprach der Beschuldigte von einer Plausch-Fahrt.
Publiziert: 19.01.2017 um 16:40 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:25 Uhr
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Der Versicherungs-Chef hält vor Gericht schützend die Mappe vors Gesicht.
Foto: STEFAN BOHRER
Anian Heierli, Michael Sahli

In Zürich führt der Auto-Fan eine Lebensversicherung. Trotzdem riskiert er als Privatmann das Leben seiner Mitmenschen. Die Kantonspolizei blitzte den Manager am 26. März 2016 in Berg am Irchel ZH mit 174,7 km/h ausserorts Richtung Teufen – massive 94,7 km/h schneller als erlaubt. Der Raser musste seinen Führerschein sofort abgeben. Auch sein gelber Ferrari 458 Speciale A wurde vorübergehend sichergestellt.

20 Monate bedingt und 10’000 Franken Busse

Nun hat das Bezirksgericht Andelfingen ZH den Versicherungs-CEO verurteilt. Der Geschäftsmann erhielt gestern eine Busse von 10’000 Franken. Dazu kommt eine bedingte Freiheitsstrafe von 20 Monaten bei einer Probezeit von drei Jahren.

Vor Gericht wirkt der Beschuldigte selbstsicher, spielt sein Tempo-Vergehen geschickt herunter: «Ich bin kein Raser.» Die lapidare Entschuldigung: «Beruflich war ich angespannt und musste meinen Kopf freibekommen. Deshalb wollte ich eine Plauschfahrt machen.» Doch bei der Polizeikontrolle nimmt der Spass ein jähes Ende: «Ich konnte kaum glauben, wie schnell ich war, und fiel aus allen Wolken.»

Privat ein Rennfahrer

Dass der Versicherungs-Manager einen Bleifuss hat, ist kein Geheimnis. Privat brettert der Manager gerne bei Rennen über den Asphalt. In einem Magazin betonte er vor drei Jahren, dass er die Geschwindigkeit liebe. Aber: Im Strassenverkehr sei er nur in seiner Jugend zu schnell gewesen.

Auch in der «NZZ» gab er bereits ein Interview über seinen Werdegang als CEO einer Lebensversicherung. Wichtige Tugenden dabei: Direktheit, Ehrlichkeit, Engagement und Authentizität. Doch im Vorfeld der Verhandlung vergisst er sein Credo. Gegenüber BLICK verleugnete er das Raserdelikt zwei Mal. Seine Antwort: «Ich weiss nicht, wovon Sie sprechen.»

«Heute habe ich einen Chauffeur»

Seit gestern müssen die Geschwindigkeits-Exzesse warten. Seinen Ausweis ist der Zürcher noch immer los: «Ich habe einen Chauffeur und ein Halbtax-Abo.» Daraufhin schloss der Richter die Verhandlung mit den Worten: «Gute Fahrt mit dem ÖV.»

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