Zürcher Landbank bestohlen
So schützen sich Banken vor leergeräumten Tresoren

Mitarbeitende der Zürcher Landbank haben Bargeld aus dem Tresor gestohlen. Das Diebesgut investierten sie sogleich in Kryptowährungen. Doch Geldinstitute sind nicht schutzlos gegen kriminelles Verhalten – auch das der eigenen Angestellten.
Publiziert: 21.05.2025 um 14:21 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2025 um 18:21 Uhr
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Banken stehen immer wieder im Visier krimineller Machenschaften.
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Darum gehts

  • Zürcher Landbank: Mitarbeiter stehlen Bargeld für Kryptowährungen, Strafverfahren eingeleitet
  • Drei Schweizer zwischen 28 und 54 Jahren werden verdächtigt
  • Banken investieren in umfassende Sicherheitsmassnahmen gegen kriminelle Machenschaften
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Eine kleine Regionalbank kämpft um ihre Reputation: Die Zürcher Landbank wurde bestohlen – von den eigenen Mitarbeitenden. Wie «Inside Paradeplatz» zuerst berichtete, entwendeten mehrere Angestellte Bargeld aus dem Tresor, um damit Kryptowährungen zu kaufen. Vier Banker seien entlassen worden, ein weiterer Angestellter habe selbst die Kündigung eingereicht.

Die Konsequenz: Wegen des Verdachts auf Vermögensdelikte führt die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland ein Strafverfahren gegen drei Schweizer im Alter zwischen 28 und 54 Jahren. Eine interne Kontrolle entdeckte die mutmasslichen Diebe.

Sowohl Grossbanken als auch kleinere Institute stehen im Visier von Kriminellen – die genauso gut in den eigenen Reihen sein können. Das wissen die Banken – und investieren deshalb in umfassende Sicherheitsmassnahmen gegen Diebstahl und Raubüberfälle.

Zugangsbeschränkungen und interne Kontrollen

Für sensible Bereiche wie Tresorräume gelten in der Bankenwelt strenge Zugangskontrollen. Nur autorisierte Mitarbeitende erhalten Zutritt, oft unter Anwendung des Vier-Augen-Prinzips. Zugriffe auf den Tresor werden protokolliert.

Zudem werden regelmässig Kontrollen und Inventuren durchgeführt, um Unregelmässigkeiten zu erkennen. So ist auch die Zürcher Landbank auf den mutmasslichen Diebstahl gestossen. 

Hintergrundüberprüfungen

Während die ehemalige Credit Suisse hohe Ex-Kader teilweise von Privatdetektiven beschatten liess, gehen andere Banken nicht ganz so weit. Im Einstellungsprozess führen Finanzdienstleister jedoch aufwendige Hintergrundüberprüfungen durch. Wer etwa einen Eintrag im Strafregister oder in der Betreibungsurkunde hat, wird direkt ausgesiebt.

Markierte Geldscheine

Die Schweizer Kriminalitätsstatistik zeigt, dass Banken nur selten direkt am Schalter überfallen werden. Viel häufiger werden Bancomaten gesprengt. Doch auch hier rüsten die Banken auf. So werden in Geldbündeln Farbpatronen versteckt, die bei einem Diebstahl explodieren und auffällige Farbflecken auf den Banknoten hinterlassen.

Nebelpetarden

Die Sicherheitssysteme moderner Banken werden immer ausgeklügelter. Wird ein Alarm ausgelöst, setzen einige Filialen auf einen Schutznebel, der den Raum mit undurchdringlichem Nebel füllt und so die Sicht für Täter stark einschränkt.

Zeitverzögerte Geldfreigabe

Bei hohen Geldbeträgen sorgt ein Computersystem dafür, dass die Banknoten erst nach einer Verzögerung von etwa einer Minute ausgegeben wird. Das soll Fluchtversuche erschweren und der Polizei einen Zeitvorteil verschaffen.

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