Die Kirche in Ennetbürgen NW war gestern bis auf den letzten Platz besetzt. Ein Dorf nimmt Abschied von Mauro (†6). Der Zwillingsbub starb am 9. Juli bei einem Unfall. Eine Autofahrerin übersah ihn auf dem Trottoir, als sie aus der Quartiereinfahrt fuhr. Die Tragödie geschah vor den Augen von Mauros Mutter Sylvia Küchler (43). Gestern wurde er beerdigt.
«Wir wünschten, wir könnten die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen machen», sagt der Pfarrer in seiner Predigt. «Mauro darf jetzt als schützender Engel seine Familie begleiten.»
Im Gottesdienst wird das Kinderlied «Sunneschtrahl, tanz emal» gespielt, das Mauro so gern hörte. Seine Kindergarten-Gspänli halten Kerzen in den Händen. Beim Altar liegt Mauros Schultasche. Nach den Sommerferien wäre er in die erste Klasse gekommen.
Daneben sind seine Goalie-Handschuhe. «Mauro liebte es, Fussball zu spielen», sagt der Pfarrer. Er habe seinem Zwillingsbruder Leon auch schon mal ein Goal geschenkt, damit dieser weiterspielte.
Ein kleiner Trost für die Eltern: «Die Anteilnahme ist riesig», sagt Vater Theo Küchler (44). Leon hat seinem Bruder zum Abschied ein Herz ausgeschnitten. Darauf hat er ein Bild von Mauro gemalt und ihm aus Federn Flügel gebastelt.