Diese Post hat der pakistanische Politiker Arbab Farooq wohl nicht erwartet: Das Luzerner Strassenverkehrsamt hat dem Vorsitzenden der Jamiat-e-Ulema Fazl Partei (JUI-F) eine Busse über 109 Euro – umgerechnet rund 122 Franken – nach Hause geschickt.
Farooq zeigt sich darüber in einem Facebook-Video sogar erfreut: «Es zeigt, dass in diesem Land die Verkehrsregeln streng befolgt werden. Das ist lobenswert.» Der politische Führer ruft nun deshalb seine Mitbürger dazu auf, die Verkehrsregeln ebenso zu befolgen wie die Schweizer. «Ich wünsche mir auch ein solch lobenswertes System, wie die Schweizer haben.»
Er ahnt noch nichts von seinem Glück
Der Politiker verkündet in die Kamera: «Ich werde die Geldstrafe zahlen.» Damit wolle er der Welt zeigen, dass Pakistaner gesetzestreue Bürger seien.
Was er aber zu diesem Zeitpunkt offenbar noch nicht weiss: Es kommen noch viel höhere Kosten auf ihn zu. Denn diese 109 Euro sind lediglich die administrativen Umtriebskosten des Strassenverkehrsamts. Auf Farooq warten zwei saftige Strafbefehle der Luzerner Staatsanwaltschaft. Zusammengerechnet ergeben diese Bussen weit über 1000 Franken!
Denn Farooq war auf Schweizer Strassen kein Unschuldslamm. Sein Vergehen wiegt schwer: Der Politiker wurde in Luzern im letzten Mai gleich zweimal geblitzt – und zwar massiv zu schnell. Durch den Sonnenbergtunnel bretterte der Mann mit 142 km/h – erlaubt wären lediglich 80.
Doppelt geblitzt
Der Blitz hinderte ihn nicht daran, weiter aufs Gaspedal zu drücken. Nur drei Minuten später wurde Arbab Farooq auf der A2 mit 117 km/h geblitzt. Erlaubt wären 100 km/h gewesen. «Da hat er wohl realisiert, dass er zu schnell unterwegs war», sagt Simon Kopp, Mediensprecher der Luzerner Kantonspolizei, zu BLICK.
Beide Strafbefehle seien noch nicht rechtskräftig, weil sie den Politiker noch nicht erreicht haben. «In beiden Fällen kassiert er Bussen und Gebühren. Im ersten Fall zudem eine bedingte Geldstrafe», so Kopp.