Darum gehts
- Kunsthaus Zug als kleines, professionelles Kunst- und Ausstellungshaus analysiert
- Empfehlung: Stärkere Publikumsorientierung und Kooperation zwischen Museen fördern
- Rückläufige Besucherzahlen und bauliche Mängel seit der Pandemie identifiziert
Das Kunsthaus Zug wird in der externen Analyse, die am Montag in Zug von den Medien vorgestellt wurde, als eines der «kleineren, professionell organisierten Kunst- und Ausstellungshäuser» bezeichnet. Besonders hervorgehoben werden das fokussierte, anspruchsvoll-intellektuelle und internationale Profil sowie die Sammlungen zur Wiener Moderne und zum Schweizer Surrealismus.
Gleichzeitig weist die Studie auf Schwächen hin. Kritisiert werden unter anderem eine einseitige Führungsstruktur, fehlende Steuerungsinstrumente, rückläufige Besucherzahlen seit der Pandemie sowie bauliche Mängel im Altbau.
Die Analyse, durchgeführt von einer Münchner Beratungsfirma, empfiehlt unter anderem eine Klärung der Trägerstruktur, eine Erhöhung der Eigenmittel sowie eine stärkere Ausrichtung auf das Publikum.
Die Potenzialanalysen wurden auf Beschluss des Grossen Gemeinderats (GGR), des Stadtparlaments, von der Stadt und dem Kanton Zug in Auftrag gegeben.
Die Museumslandschaft Zug wird in der Untersuchung als vielfältig, thematisch breit und stark lokal verankert beschrieben. Defizite ortet die Analyse jedoch in den Bereichen Sichtbarkeit, Kooperation und Professionalisierung. So fehle es an verbindlichen Strukturen für die Zusammenarbeit.
Die Gutachter regen an, die Vernetzung der Museen zu stärken, kleinere Häuser gezielt zu unterstützen sowie verstärkt digitale Angebote und gemeinsame Marketingstrategien zu entwickeln.
Die Berichte sollen nach Angaben von Stadt, Kanton und den Trägerschaften als Grundlage für die politischen Diskussionen über die künftige Ausrichtung dienen, insbesondere mit Blick auf die nächste Leistungsvereinbarung ab 2027.
In den vergangenen Wochen und Monaten prägten die Freistellung des Direktors des Kunsthauses Zug sowie mehrere Rücktritte im Vorstand die öffentliche Debatte.