Schockierender Vorfall in Zug: Am Samstag wurde Yasmina S.* (32) an der Alpenstrasse Opfer eines Sexualdelikts. Sofort rückte die Zuger Polizei an den Tatort aus, wo die Frau umgehend betreut wurde.
Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich der Täter noch in der Liegenschaft befand, wurde diese durchsucht. Dabei stiessen die Einsatzkräfte im Innenhof auf einen toten Mann (†26). Bei dem leblosen Mann handelt es sich um den mutmasslichen Täter, wie die Zuger Polizei in einer Medienmitteilung schreibt. Der 26-Jährige ist aus einem Fenster im Treppenhaus rund 15 Meter in den Innenhof der Liegenschaft gestürzt.
Laut Blick-Informationen geschah die Tat in der Wohnung einer Freundin des Opfers. Blick konnte mit Claudia R.* (44) sprechen. Sie sagt: «Yasmina ist eine sehr gute Freundin von mir. Sie arbeitet in einer Bar in der Nähe und kann deshalb nachts immer meine Wohnung benutzen.» Drei bis viermal im Monat würde sie bei R. übernachten. «In der Nacht auf Samstag war sie allein. Ich kam um 7.30 Uhr nach Hause von meinem Freund. Da hat Yasmina noch geschlafen. Ich habe ihr noch Gipfeli gebracht.» Um 8.30 Uhr habe R. die Wohnung wieder verlassen. «Um kurz vor 11 Uhr hatte ich via Whatsapp noch Kontakt mit ihr. Da war alles in Ordnung.» Gegen 15 Uhr erhielt R. plötzlich einen Anruf. «Yasmina war total aufgebracht. Sie hat gesagt, ich solle schnell in die Bar kommen, in der sie arbeitet.» Dort habe die Freundin ihr alles erzählt.
«Täter sagte ‹töte mich›»
Laut dem Opfer habe der mutmassliche Täter gegen Mittag an R.s Haustüre geklingelt. «Er sagte, er habe bei mir (Claudia) einen Termin.» Zunächst ging das Opfer nicht darauf ein, schloss die Tür und ging duschen – doch der Täter klingelte nach einer Weile ein zweites Mal. «Er sagte, er habe sein Handy in meiner Wohnung vergessen. Yasmina war noch im Bademantel.» Schliesslich habe die 32-Jährige den mutmasslichen Täter aber trotzdem in die Wohnung gelassen und ihm beim Suchen seines Handys geholfen. Dann kippte die Stimmung offenbar.
«Yasmina hat gemerkt, dass der Täter emotional geworden ist», so R. Er habe gesagt «töte mich, ich habe eh nichts mehr zu verlieren». Plötzlich sei er im Schlafzimmer dann handgreiflich geworden. «Er hat meine Freundin am Hals gepackt, bedrängt und ist ihr körperlich nähergekommen.» Den sexuellen Übergriff habe S. ihrer Freundin nicht genau geschildert. «Ich weiss also nicht, was konkret passiert ist.» Danach sei Yasmina in die Bar geflüchtet.
R. ist fest davon überzeugt, dass sie den mutmasslichen Täter noch nie gesehen hat. «Als ich bei der Polizei war, hat mir die Polizistin einen Namen des Mannes genannt. Ich bin mir sicher: Ich habe diesen Namen noch nie gehört. Keine Ahnung, wer der Typ war.»
* Namen geändert