Zu viel Arbeit in Reiden LU
Gemeindepräsident tritt kurz nach Wahl ab

Im luzernischen Reiden hat der neue Gemeindepräsident sein Amt unterschätzt. Nach nur zwei Monaten ist er zurückgetreten. Sein neuer Job hatte ihm schlaflose Nächte bereitet.
Publiziert: 15.11.2016 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:28 Uhr
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Cinzia Venafro, Sermîn Faki

Beat Steinmann kann nicht mehr: Der Gemeindepräsident von Reiden LU ist rund zwei Monate nach seinem Amtsantritt zurückgetreten. Die Belastung habe ihn krank gemacht, sagt Steinmann zu BLICK. Er leide unter «massiven Schlafstörungen» und anderen Beschwerden. «Für meinen Arzt war nach sorgfältiger Abklärung eindeutig erwiesen, dass ich das Amt sofort aufgeben muss.»

«Es braucht mehr Stellen!»

Doch Steinmann will nicht als Weichei gelten. Vielmehr fühlt er sich von der Gemeinde getäuscht: Wegen der Ausschreibungsunterlagen war er von einem deutlich tieferen Arbeitsaufwand ausgegangen. «Mein Vorgänger war mit 60 Stellenprozent Gemeinderat. Mit der neuen Legislatur wurde das Pensum auf 30 Prozent gesenkt», so Steinmann.

Begründet wurde dies mit einer Reorganisation der Verwaltung. Laut Steinmann ist die aber noch lange nicht umgesetzt – was zur Folge hatte, dass er ein 70-Prozent-Pensum schultern musste, neben den 80 Prozent in seinem Hauptjob. Steinmanns Forderung ist daher klar: «Es braucht mehr Stellen in der Verwaltung.»

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