Sie wollte sich in der Schweiz erholen, Ferien von den Greueln des Kriegsgebiets Südsudan machen, wo sie als Ärztin arbeitete: Die Schweizerin Regula B.* (†43) machte in Silenen UR eine Skitour – als sie am Donnerstag von einer Lawine mitgerissen wurde.
Sie konnte zwar zunächst lebend aus dem Schnee gezogen werden, erlag jedoch am Samstag ihren schweren Verletzungen im Spital (BLICK berichtete). Die Schweizerin arbeitete seit einigen Jahren als Anästhesistin für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz.
«Sie hat die Magie ihrer geliebten Berge gepackt»
Ihre Familie und Freunde trauern um Regula B. «Zurück für einen kurzen Heimurlaub von ihrem Hilfseinsatz im Südsudan, hat sie wieder die Magie ihrer geliebten Berge gepackt – und ist am letzten Donnerstag in einer Lawine verunglückt», schreiben sie in einer Traueranzeige.
Auch ihre Arbeitskollegen sind tief betroffen. «Wir verlieren in ihr eine engagierte, kompetente, stets hilfsbereite und liebenswerte Mitarbeiterin und werden Regula und ihr Wirken in dankbarer, dauernder Erinnerung behalten.»
Ihr fehlten immer die Berge
Die 43-Jährige lebte im Ausland ihren Traum. In einem Interview mit der «Schweizerischen Ärztezeitung» sagte sie im Mai 2018: «Schon als Kind habe ich Leute bewundert, die sich in Katastrophen- und Krisengebieten engagieren. Dies war ein Mitgrund dafür, dass ich Medizin studiert und mich für Anästhesie als ersten Facharzt entschieden habe.»
Vor ihrem Einsatz im Südsudan arbeitete die Schweizerin bereits in Kriegsgebieten im Jemen, in Somalia, in Zentralafrika und im Kongo. Sie half, Menschen mit Verletzungen durch Bomben und Granaten zu behandeln. Besonders schlimm sei es für sie gewesen, wenn Kinder unter dem Krieg litten.
Obwohl sie ihre Arbeit stets mit Herzblut machte, fehlten ihr in der Ferne die Berge, wie sie der «Schweizerischen Ärztezeitung» verriet. Jetzt fand sie dort den Tod. (man)
* Name geändert