Der Vergewaltiger von Emmen ist immer noch auf freiem Fuss. Am 21. Juli 2015 hatte der Täter eine junge Frau (26) vom Velo gerissen und in einem Waldstück vergewaltigt. Sie erlitt schwerste Verletzungen und ist seither querschnittgelähmt.
Der Mann nannte sich selber Aron/Aaron, wie die Luzerner Staatsanwaltschaft heute mitteilt. «Wir wissen den Namen Aaron seit der Befragung, die erst nach einiger Zeit möglich war», sagt Sprecher Simon Kopp zu BLICK. Damals machten die Behörden den Namen nicht öffentlich, weil verhindern wollten, dass der Täter untertaucht.
Ist Aaron ein Künstlername?
Im Hintergrund habe man aber viele Abklärungen dazu getroffen, sagt Kopp: «Wir haben Personen mit diesem Namen oder Versionen davon abgeklärt, die als Täter in Frage kommen.» Ohne Erfolg.
Deshalb gibt die Staatsanwaltschaft den Namen nun öffentlich bekannt. Möglich sei, dass der Täter nicht offiziell Aaron heisse, aber den Namen als Übernamen oder Spitznamen verwendet – zum Beispiel als Künstler, Maler oder Sprayer.
Doch wie wahrscheinlich ist es, dass ein Vergewaltiger dem Opfer seinen richtigen Namen nennt? «Das wissen wir nicht. Vielleicht hat er seinen Namen in dem sehr emotionalen Moment erwähnt. Oder er hat absichtlich einen falschen Namen genannt», sagt Kopp.
Belohnung auf 20'000 Franken verdoppelt
Gleichzeitig erhöhen die Behörden die Belohnung für Hinweise von 10'000 auf 20'000 Franken. Sie wollen damit den Anreiz erhöhen. «Vielleicht können damit weitere Personen angesprochen werden», so Kopp.
Dazu nennt die Staatsanwaltschaft nochmals das Tätersignalement: 1.70 bis 1.80 Meter gross, schlank, 19 - 25 Jahre alt, eher dunkle Hautfarbe, schwarzbraune kurze dicke gekrauste Haare, Raucher, gebrochenes Deutsch. Zur Tatzeit trug er einen dunkelfarbenen Langarm-Kapuzenpullover und kurze Hosen.
Verdächtig seien auch Personen, die ein «übersteigertes Interesse an dem Fall» gezeigt hätten, nach der Tat unerwartet abgereist, untergetaucht oder weggezogen sind oder «plötzlich nicht mehr im Verein, Sportclub, Freundeskreis etc. aufgetaucht sind», schreibt die Staatsanwaltschaft. Hinweise können auf die Nummer 041 248 81 17 gemeldet werden.
10'000 Personendaten überprüft
Ermittler fahnden seit der Tat intensiv nach dem Vergewaltiger: Knapp 10'000 Personendaten wurden im Zusammenhang mit der Tat überprüft. 371 Männer wurden zu einem Massen-DNA-Test aufgeboten. Vier dieser Personen konnten bisher noch nicht überprüft werden, weil sie sich im Ausland aufhalten.
Die Luzerner Polizei hat zudem Tausende Handynummern erhoben, welche zur Tatzeit im Gebiet des Tatortes aktiv waren. Davon wurden mehr als 1'800 Handydaten detailliert ausgewertet.
«Wir tun alles, um ihn zu erwischen»
Für 32 Personen, welche über ihr Handy zur Tatzeit im Umfeld vom Tatort registriert wurden, hat die Staatsanwaltschaft DNA-Tests beantragt. 30 DNA-Proben wurden bereits erhoben und ausgewertet. Zwei Personen konnten bisher noch nicht überprüft werden.
«Wir haben immer noch Leute im Einsatz, die tagtäglich am Fall dran sind», sagt Kopp. Denn: «Wir werden alles unternehmen, um den Täter zu erwischen.» (rey/sas)