Das Drama ereignete sich gestern kurz nach Mittag: Eine Transportseilbahn fuhr mit drei Personen an Bord von der Alp Bärlaui auf etwa 1000 Metern über Meer talwärts zum Wägitalersee. Aus unbekannten Gründen stürzte die Transportkiste nach rund 900 Metern ab.
Eine Frau (†31) und ihr Ehemann (†38) erlitten bei dem Aufprall und dem anschliessenden Absturz über eine mehrere Meter hohe Felswand tödliche Verletzungen. Ihre einjährige Tochter, die sich in einem Tragrucksack befand, wurde durch Äste und Gestrüpp vor dem Absturz über die Felswand bewahrt und überlebte schwer verletzt.
Widersprüchliche Aussagen
Der Unfallhergang wird von der Kantonspolizei Schwyz und der Staatsanwaltschaft March abgeklärt.
Die Ermittlungen drehen sich neben der Absturzursache vor allem um die Frage, warum mit der Seilbahn trotz fehlender Zulassung Menschen transportiert worden waren.
Mitarbeiter festgenommen
Der Alpmitarbeiter, der die Bahn bediente, wurde festgenommen. Er habe bei der Befragung widersprüchliche Aussagen gemacht, sagte Florian Grossmann, Sprecher der Schwyzer Kantonspolizei. Es handle sich um einen ausländischen Staatsangehörigen. Weitere Angaben machte der Sprecher nicht.
Am Unglücksort haben die Untersuchungsbehörden heute die Transportkiste geborgen. Dabei wurden sie unterstützt von Einsatzkräften der Feuerwehr Innerthal und der SAC-Sektion Zindelspitz. Hinweise auf eine mögliche Absturzursache sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhanden.
Kleinkind ausser Lebensgefahr
Das verunglückte Mädchen befand sich weiter im Spital, aber nicht in Lebensgefahr, wie der Polizeisprecher sagte. Für die spätere Betreuung des Vollwaisen stünden die Behörden mit den Angehörigen in Kontakt.
Bei den Todesopfern handelt es sich um einen Schweizer und seine kanadische Ehefrau. Die Familie lebte gemäss dem Polizeisprecher im Ausland und war ferienhalber in der Region.
Gestern standen zwei Dutzend Einsatzkräfte des Rettungsdienstes Lachen, der SAC-Sektion Zindelspitz und der Kantonspolizei Schwyz im Einsatz. An der Bergung und der Tatbestandsaufnahme waren auch zwei Rega-Helikopter und ein Helikopter der Kantonspolizei Zürich beteiligt. (bau/SDA/gtq)