Postulat abgelehnt
Schwyz sieht keinen Handlungsbedarf im Umgang mit Sexarbeitenden

Das Schwyzer Kantonsparlament sieht keine Notwendigkeit für zusätzliche Massnahmen im Sexgewerbe des Kantons. Es lehnte ein entsprechendes Postulat der SP mit 75 zu 18 Stimmen ab.
Publiziert: 15:14 Uhr
|
Aktualisiert: 15:16 Uhr
Teilen
Anhören
Der Schwyzer Kantonsrat lehnt ein Postulat der SP zur Situation der Sexarbeitenden im Kanton Schwyz ab. (Symbolbild)
Foto: JEAN-CHRISTOPHE BOTT
KEYSTONE-SDA_Quadrat_pos.jpg
Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Mit einem Postulat forderten die SP/Grüne von der Regierung Massnahmen zur Verbesserung der Situation von Sexarbeitenden. «Es gibt im Kanton Schwyz kein aufsuchendes Beratungsangebot», sagte SP-Kantonsrat Martin Raña (SP). Dieses sei als Prävention aber dringend notwendig.

Konkret soll die aufsuchende Sozialarbeit wieder aufgenommen und regelmässig durchgeführt werden. Zudem sollte eine Leistungsvereinbarung mit dem Verein LISA geprüft werden. Dieser Verein aus Luzern setzt sich für die Interessen der Sexarbeitenden ein.

Gefordert wurde im Vorstoss auch eine umfassende Beratungsstelle, die über gesundheitliche Fragen hinaus weitere Lebensbereiche wie Arbeit, Bewilligungen, Steuern, Krankenkasse oder Berufswechsel abdeckt.

Als einzige Fraktion unterstützte die GLP den Vorstoss. Die aufsuchenden Touren würden die Gesundheit der Sexarbeitenden schützen und könnten so ihre Lebensumstände verbessern, sagte Sonja Zehnder.

Keine Unterstützung für den Vorstoss gab es von den restlichen Fraktionen. Adrian Imhof (FDP) betonte, es seien «keine zusätzlichen Massnahmen notwendig.» Andere Sprecher störten sich an den geforderten Beratungsangeboten, so die SVP mit Sprecherin Heimgard Vollenweider.

Die Regierung erklärte den Vorstoss als nicht erheblich. Er wolle kein «staatlich unterstütztes Angebot» für die «kleine Anzahl an Sexarbeitenden», die der restlichen Bevölkerung nicht offenstünden, etwa bei Finanz- oder Rechtsfragen, hiess es. «Das wäre eine nicht gerechtfertigte Bevorzugung», sagte Regierungsrat Damian Meier (FDP) am Donnerstag.

Der Fokus der Beratung soll auf gesundheitlichen Aspekten liegen. Zudem prüfe das zuständige Departement bereits alternative Angebote. «Wir nehmen das Thema sehr ernst», sagte der Direktor des Innern in Richtung der Postulanten.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden