Den Rettungskräften bietet sich am Samstagmittag in Reichenburg SZ ein Anblick totaler Zerstörung. Zwei Autos sind frontal ineinandergedonnert. Sowohl der schwarze Audi als auch der weisse BMW sind demoliert. Sechs Menschen sind verletzt, darunter ein zehnjähriges Mädchen. Zwei Männer (67 und 71) befinden sich in Lebensgefahr.
Und wieder geschah der Crash auf dem Autobahnzubringer zur A3! Die Strecke hat es in sich: Immer wieder kracht es dort. Fast alle Unfälle ereigneten sich beim Abbiegen auf der Kreuzung Speerstrasse. Ein Beispiel: Im Dezember 2018 kollidierte eine abbiegende Lenkerin (59) mit einem Lieferwagen, der ihr entgegenkam. Die Frau sowie der Fahrer (55) des Lieferwagens verletzten sich schwer.
Autofahrer suchen nach Abkürzung
Aufgrund der Unfälle wurde dort im Sommer 2019 ein Linksabbiegeverbot eingeführt. Die Autofahrer müssen nun eigentlich noch rund einen Kilometer weiterfahren, dort einmal um den Kreisel und zurück –, um dann legal rechts abzubiegen. Das versuchen viele zu vermeiden, wie ein Augenschein zeigt. Viele wenden genau dort, wo am Samstag der Unfall geschah.
Der Reichenburger Gemeindepräsident Armin Kistler (57) kritisiert gegenüber BLICK: «Wir sind überhaupt nicht glücklich damit. Zurzeit gibt es einen Ausweichverkehr. Viele Autofahrer wollen nicht bis zum Kreisel fahren, um dort zu wenden.» Vielmehr würden viele Autofahrer versuchen, zuvor links oder rechts in die Nebenstrasse abzubiegen, um dann wieder auf den Zubringer zu gelangen.
«Es muss ein Kreisel her»
Gemeindepräsident Kistler hofft, dass bald eine definitive Lösung für die Problemstrecke gefunden wird. Das Wenden der Fahrzeuge sorgt immer wieder für brenzlige Situationen. «Viele fahren zu knapp rein, das Unfallrisiko ist sehr gross.»
Die provisorische Massnahme, die das Bundesamt für Strassen (Astra) installiert: Eine Ampel an der Abzweigung in die Speerstrasse und eine zusätzliche Linksabbiegespur Richtung Benken SG. So soll die Problemkreuzung unfallfrei werden.
Ob das künftige Unfälle verhindert? Derzeit genügt die Übergangslösung aus Sicht des Gemeindepräsidenten nicht. «Es muss einfach etwas passieren. Es muss ein Kreisel her.»