Pendler in der Zentralschweiz brauchten heute Morgen Nerven aus Drahtseilen. Erst legte eine Stellwerkstörung den Bahnhof Zug lahm. Wenig später war der Betrieb am Bahnhof Luzern unterbrochen. Der Grund: ebenfalls eine Stellwerkstörung!
«Ob es ein unglücklicher Zufall ist oder ob ein Zusammenhang zwischen den Stellwerkstörungen in Zug und Luzern besteht, können wir noch nicht sagen», sagt Franziska Frey, SBB-Mediensprecherin zu Blick.ch.
Die Störung in Zug dauerte rund eine Stunde – doch genau zur Rushhour. «Tausende Pendler waren betroffen», so Frey. In Luzern waren die Auswirkungen noch grösser: Die Züge nach Zug, Sursee und ins Tessin sowie die S-Bahnen waren betroffen. «Zum Glück aber nicht mehr Hauptverkehrszeit.»
Die Pendler sind verärgert. Vor allem wegen der schlechten Organisation. Für Leserreporterin Nadine Schwarz (23) aus Luzern gab es in Rotkreuz kein Weiterkommen mehr. «Es hiess, es gebe einen Ersatzbus. Wir warteten, doch es kam keiner. Am Schalter wusste man noch nicht mal etwas von Ersatzbussen», sagt sie.
Dann wurde den Gestrandeten mitgeteilt, dass die S1 jetzt nach Zug fahren würde. «Als wir alle eingepfercht im Zug waren, hiess es, alle wieder aussteigen und in den Interregio. Als alle im Interregio waren, mussten wir wieder zurück in die S-Bahn!»
Den Pendlern in Zug erging es nicht besser. «Ich wollte auf die S24 nach Horgen. Da kam die Information über die Stellwerkstörung, wir sollten alle aufs Gleis 6 und den Zug dort nehmen», erzählt ein Leserreporter. «Als wir alle im Ersatzzug sassen, hiess es plötzlich, alle wieder aussteigen und zurück aufs andere Perron.» Doch auch dort ging nichts.
«Ich habe dann ein Auto organisiert, ein Kollege kam aus Horgen und holte mich ab», so der Leserreporter. «Aber es hat mich geärgert, ich musste einen Termin absagen.»
Und auch auf Twitter ist der Spott gross. Auch in den sozialen Netzwerken macht man dem Ärger Luft. «WTF SBB?», twittert Florian Mauchle, Chef der Piratenpartei Zentralschweiz. «Der Tag fängt ja super an dank der #sbb», tiwttert ein anderer. «Danke SBB – super Spaziergang von Baar nach Cham», twittert @nraeber.
Einige nutzen die Stellwerkstörung, um mal wieder zu betonen, wie teuer Zugfahren und dass SBB-CEO Andreas Meyer viel zu viel verdient. «Zuerst Türe kaputt, jetzt Stellwerkstörung und das auf 14km Strecke! CEO verdient mehr als 1'000'000! Danke SBB!», twittert @milanschmed.