Foto: Rega

Nach eineinhalb Stunden
Verschütteter aus Lawine bei Göscheneralp UR gerettet

Auf der Strasse zur Göscheneralp UR wurde am Dienstag nach Mittag ein Mann von einer Nassschneelawine verschüttet. Rund eineinhalb Stunden später konnte der Verschüttete von einem Lawinensuchhund gefunden und von den Rettern ausgegraben werden.
Publiziert: 09.04.2019 um 18:59 Uhr
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Aktualisiert: 09.04.2019 um 19:32 Uhr
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Die Lawine hat eine Person komplett verschüttet.
Foto: Rega

Zwei Personen räumten den Schnee auf der Strasse zur Göscheneralp UR, als heute gegen 13.30 Uhr eine Nasslawine über der Strasse niederging. Eine Person wurde dabei komplett von den Schneemassen verschüttet, wie die Rega mitteilt.

Sofort alarmierte der Unversehrte die Rega und begann mit der Suche nach seinem Kollegen. Die Rega-Einsatzzentrale bot daraufhin die Helikopter-Crew der Basis Erstfeld auf und forderte die Unterstützung von Bergrettern des Schweizer Alpen-Club SAC an, darunter auch drei Lawinenhundeteams.

Die zusätzlichen Rettungskräfte und Lawinensuchhunde wurden mit zwei kommerziellen Transporthelikoptern zum Einsatzort geflogen.

Lawinenhund spürt Verschütteten auf

Rund eineinhalb Stunden nach dem Lawinenniedergang wurde der Verschüttete von der Lawinensuch-Hündin Nora (8) lokalisiert und konnte aus den Schneemassen befreit werden. Dank eines Hohlraumes verfügte der Mann offenbar über genügend Luft, bis ihn die Rettungskräfte finden und ausgraben konnten.

Die Notärztin der Rega versorgte den unterkühlten und mittelschwer verletzten Mann vor Ort, bevor er im Rega-Helikopter ins nächstgelegene, geeignete Spital geflogen wurde.

Wissenswertes zu Lawinen

Bin ich auf Pisten vor Lawinen sicher?
Es ist selten, dass Lawinen über Pisten walzen. Skigebiete lassen mit kontrollierten Sprengungen Lawinen gar nicht erst mächtig genug werden. Dennoch gibt es ein Restrisiko: So begrub 2011 eine Lawine einen Buben (†6) auf einer Piste in Saas-Fee. 

Wie sehe ich, ob Lawinengefahr droht?
Der beste Hinweis sind frische Lawinen. Anzeichen können Risse im feuchten Schnee («Fischmäuler») oder Risse sein, die sich durch die Schneedecke ziehen, wenn man auftritt. Schattenhänge sind gefährlich, weil die Schneeschichten sich dort nicht gut verbinden und locker aufeinanderliegen.

Was begünstigt ausserdem Lawinenbildung?
Regen und Wärme können die Schneedecke destabilisieren. Wind kann gefährlichen Triebschnee bilden. Grundsätzlich gilt: Lawinen gehen leichter an steilen Hängen ab. Je mehr Gewicht auf dem Hang, desto mehr Druck auf die Schneedecke und kritische Schwachschichten.

Ist es dann sicherer, alleine zu gehen?
Gegenfrage: Wer soll Hilfe holen oder Sie freibuddeln, wenn Sie unter ein paar Metern Schnee liegen?

Brauche ich einen Lawinenpiepser?
Für jeden, der sich in Tiefschneehänge wagt, heisst die Antwort: Ja! Es gibt etwa Sender vom System «Recco», die in vielen Skijacken oder -hosen eingenäht sind. Noch besser ist ein Gerät, das sendet und mit dem man auch selbst Verschüttete orten kann. Suchgerät, Schaufel und Sonde sind Grundausstattung für jeden Skitourengänger.

Wo kann ich mich informieren?
Apps wie White Risk nutzen oder die Website des Lawineninstituts SLF besuchen. Dort gibt es aktuelle Lawinenberichte und hilfreiche Infos. Auch das Lawinen-Spezial auf Blick.ch zeigt, was sie beachten müssen. (grv)

Bin ich auf Pisten vor Lawinen sicher?
Es ist selten, dass Lawinen über Pisten walzen. Skigebiete lassen mit kontrollierten Sprengungen Lawinen gar nicht erst mächtig genug werden. Dennoch gibt es ein Restrisiko: So begrub 2011 eine Lawine einen Buben (†6) auf einer Piste in Saas-Fee. 

Wie sehe ich, ob Lawinengefahr droht?
Der beste Hinweis sind frische Lawinen. Anzeichen können Risse im feuchten Schnee («Fischmäuler») oder Risse sein, die sich durch die Schneedecke ziehen, wenn man auftritt. Schattenhänge sind gefährlich, weil die Schneeschichten sich dort nicht gut verbinden und locker aufeinanderliegen.

Was begünstigt ausserdem Lawinenbildung?
Regen und Wärme können die Schneedecke destabilisieren. Wind kann gefährlichen Triebschnee bilden. Grundsätzlich gilt: Lawinen gehen leichter an steilen Hängen ab. Je mehr Gewicht auf dem Hang, desto mehr Druck auf die Schneedecke und kritische Schwachschichten.

Ist es dann sicherer, alleine zu gehen?
Gegenfrage: Wer soll Hilfe holen oder Sie freibuddeln, wenn Sie unter ein paar Metern Schnee liegen?

Brauche ich einen Lawinenpiepser?
Für jeden, der sich in Tiefschneehänge wagt, heisst die Antwort: Ja! Es gibt etwa Sender vom System «Recco», die in vielen Skijacken oder -hosen eingenäht sind. Noch besser ist ein Gerät, das sendet und mit dem man auch selbst Verschüttete orten kann. Suchgerät, Schaufel und Sonde sind Grundausstattung für jeden Skitourengänger.

Wo kann ich mich informieren?
Apps wie White Risk nutzen oder die Website des Lawineninstituts SLF besuchen. Dort gibt es aktuelle Lawinenberichte und hilfreiche Infos. Auch das Lawinen-Spezial auf Blick.ch zeigt, was sie beachten müssen. (grv)

Die schlimmsten Lawinenunglücke

- Der Winter 1950/51 geht mit 1300 Schadens-Lawinen, 98 Toten sowie schweren Wald- und Gebäudeschäden als Katastrophenwinter in die Geschichte ein. In Vals GR sterben 19, in Andermatt UR 13 und in Airolo TI 10 Menschen in Lawinen.

- Am 19. Februar 1961 wird eine zehnköpfige Schulklasse bei Lenzerheide GR von einer Lawine verschüttet und getötet.

- Im Januar 1968 kommen bei Lawinenniedergängen im Raum Davos insgesamt 13 Menschen ums Leben.

- Am 24. Februar 1970 zerstört eine Lawine die Militärunterkunft und andere Häuser in Reckingen VS. 30 Menschen kommen ums Leben. 

- Am 2. März 1985 erfasst eine Lawine auf der Strasse Täsch-Zermatt VS mehrere Fahrzeuge, elf Menschen sterben.

- Am 21. Februar 1999 verschüttet ein Lawinenabgang im Val d'Hérens VS Teile von Evolène. Dabei kommen zwölf Menschen ums Leben.

- Am 3. Januar 2010 sind im hinteren Diemtigtal BE bei drei Lawinenniedergängen sieben Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Arzt der Rega.

- Der Winter 1950/51 geht mit 1300 Schadens-Lawinen, 98 Toten sowie schweren Wald- und Gebäudeschäden als Katastrophenwinter in die Geschichte ein. In Vals GR sterben 19, in Andermatt UR 13 und in Airolo TI 10 Menschen in Lawinen.

- Am 19. Februar 1961 wird eine zehnköpfige Schulklasse bei Lenzerheide GR von einer Lawine verschüttet und getötet.

- Im Januar 1968 kommen bei Lawinenniedergängen im Raum Davos insgesamt 13 Menschen ums Leben.

- Am 24. Februar 1970 zerstört eine Lawine die Militärunterkunft und andere Häuser in Reckingen VS. 30 Menschen kommen ums Leben. 

- Am 2. März 1985 erfasst eine Lawine auf der Strasse Täsch-Zermatt VS mehrere Fahrzeuge, elf Menschen sterben.

- Am 21. Februar 1999 verschüttet ein Lawinenabgang im Val d'Hérens VS Teile von Evolène. Dabei kommen zwölf Menschen ums Leben.

- Am 3. Januar 2010 sind im hinteren Diemtigtal BE bei drei Lawinenniedergängen sieben Menschen ums Leben gekommen, darunter ein Arzt der Rega.

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