Nach Brand im Luxushotel
Im «Chedi» bleiben die Cheminées kalt

Kein gemütlich prasselndes Feuer mehr im Fünf-Sterne-Hotel «The Chedi» in Andermatt. Nach dem Kaminbrand vom Freitag werden die grossen Holz-Cheminée in der Lobby vorerst nicht mehr angezündet.
Publiziert: 22.12.2014 um 11:40 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:08 Uhr
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Als Sicherheitsmassnahme werden die Kamine im «Chedi» im Moment nicht angezündet.
Foto: «The Chedi Andermatt»

Brandalarm in Andermatts Prestigeobjekt «The Chedi». Am Freitagabend schiessen kurz vor 18 Uhr Flammen aus dem Dach des Luxushotels. Rund 100 Gäste müssen evakuiert werden, «einige standen in der Badehose draussen», sagt ein Leserreporter.

Die Feuerwehr rückt mit einem Grossaufgebot von 60 Mann beim Holzpalast des ägyptischen Investors Samih Sawiris (56) an. Der Brandherd: Einer der grossen Kamine, die von den grossen Holz-Cheminées in der Lobby abgehen. Die Brandursache: noch unklar.

Cheminées warten auf Freigabe

«Gestern waren Brandermittler nochmals vor Ort», sagt Markus Berger von der Andermatt Swiss Alps AG zu Blick.ch, «die Abklärungen ziehen sich hin.» Die Schadenssumme könne noch nicht beziffert werden, die sichtbaren Schäden seien aber «minimal», lediglich das Holz auf dem Dach sei «leicht angesengt».

Nach einer knappen Stunde hätten die Gäste am Freitag bereits in ihre Zimmer zurückkehren können, der Betrieb des Fünf-Sterne-Hauses sei danach normal weitergelaufen.

Einziger Unterschied zu vergangener Woche: «Die grossen Holz-Cheminées brennen nicht. Sie werden erst wieder angezündet, wenn sie die Feuerwehr freigegeben hat», sagt Berger.

Schäden im Inneren des Luxushotels konnten verhindert werden, auch weil die Brandschutzvorrichtungen um den Kamin verhinderten, dass sich die Flammen ausbreiteten. «Zum Glück hat die Feuerwehr nicht mit Wasser, sondern mit einer Art Löschstaub gelöscht», sagt Berger. Somit wurde die Gefahr eines Wasserschadens gebannt.

Warum war der Kamin schon so verrusst?

Ein Kaminbrand entsteht meistens dann, wenn abgelagerter Russ Feuer fängt. «Glanzruss – umgangssprachlich auch Pech genannt, kann sich durch die grosse Hitze beim Einfeuern entzünden», erklärt Kaminfegermeister Max Scherrer. Gründe für die Entstehung des Russes können unter anderem eine zu geringe Sauerstoffzufuhr oder das Verbrennen von nassem Holz sein.

Das «Chedi» hat erst im Dezember vor einem Jahr eröffnet – «ein Kaminbrand nach so kurzer Zeit ist äusserst ungewöhnlich», so der Kaminfeger. Laut Berger von Andermatt Swiss Alps hat eine «Verkettung verschiedener Umstände» zu diesem «fast unwahrscheinlichen Fall» geführt. (lex)

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