Ein Mädchen (16) ist am Mittwochnachmittag in Wilen bei Wollerau SZ von einem Hund im Gesicht und am Oberschenkel verletzt worden. Die Attacke sei im Freien passiert, hiess es zuerst. Der Hund gehöre einem unbekannten Besitzer und sei nicht angeleint gewesen.
Wie die Kantonspolizei Schwyz am Donnerstag in einer Medienmitteilung schreibt, hat sich die Attacke in Wirklichkeit ganz anders zugetragen: Das Mädchen betrat zusammen mit einer Freundin die Wohnung des Hundehalters. Dabei attackierte und verletzte der Hund die 16-Jährige. Der Hundbesitzer (29) eilte herbei und zog den Hund weg.
Irreführung der Rechtspflege
Die neuen Erkenntnisse ergaben sich durch die Befragung des Hundehalters, der sich in der Zwischenzeit bei der Polizei gemeldet hatte. Eine der beiden Freundinnen habe den Hundehalter gekannt. Es ist unklar, ob es sich dabei um das verletzte oder das andere Mädchen handelt.
«Um eine Einschläfern des Hundes zu verhindern, erfanden die Beteiligten die Attacke eines unbekannten Hundes auf offener Strasse», schreibt die Kantonspolizei Schwyz weiter. «Sie müssen sich wegen Irreführung der Rechtspflege verantworten», sagt Polizei-Sprecher David Mynall zum BLICK. Der Hundehalter wird an die Staatsanwaltschaft Höfe Einsiedeln verzeigt.
Weil das Mädchen im Bereich der Lippen verletzt wurde, wurde es in eine Spezialklinik für plastische Chirurgie in Zürich überführt. Die Verletzungen sind nicht lebensgefährlich.
Laut TeleZüri entschied sich der Hundebesitzer am Ende, den Hund doch einschläfern zu lassen.