Das Verbrechen schockte vor einem Jahr die Schweiz. Bankfilialleiterin Miriam F.* (†56) erscheint am 18. Oktober nicht zur Arbeit. Ihre Kollegen rufen die Polizei. Eine Patrouille sucht ihr Zuhause in Brunnen SZ auf und will sehen, ob alles in Ordnung ist. Doch die Beamten erwartet ein Bild des Grauens. Die Frau liegt tot in ihrem Gartenhaus. Ihr Körper ist verkohlt.
Beschuldigter ist im vorzeitigen Vollzug
Schnell fällt der Verdacht auf den Sohn des Opfers, Lorenzo S.* (19). Er flüchtet, als die Patrouille eintrifft, wird aber wenig später verhaftet. Der Verdacht gegen den jungen Mann hat sich weiter erhärtet. Er befindet sich im vorzeitigen Massnahmenvollzug. Die Staatsanwaltschaft hat den Fall abgeschlossen und ans Gericht überwiesen. «Dem Antrag liegen Mord und Störung des Totenfriedens zugrunde», sagt die zuständige Staatsanwältin Ines Meier zu BLICK.
«Der Beschuldigte wurde psychiatrisch begutachtet. Aufgrund dieses Gutachtens gehen wir von einer vollständigen Schuldunfähigkeit zum Tatzeitpunkt aus», erklärt sie. Deshalb beantrage man keine Freiheitsstrafe, sondern ausschliesslich eine stationäre Massnahme. Mit anderen Worten: die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik.
Zündete er seine Mutter an?
Unbeantwortet bleiben Fragen zum Tathergang und zur Tatwaffe. Bis zum Prozess will sich die Staatsanwaltschaft nicht zu Details äussern. Unklar bleibt auch, ob der Beschuldigte geständig ist. Die Verhandlung findet voraussichtlich Ende November vor dem Schwyzer Strafgericht statt. Dann wird die Frage geklärt, ob Lorenzo S. seine Mutter zuerst ermordet und später angezündet hat – oder umgekehrt.
Nach der Tat standen Freunde und Bekannte des Opfers unter Schock. «Ich habe so viele Jahre mit ihr zusammengearbeitet und jetzt ist sie tot», sagte damals eine Freundin unter Tränen zu BLICK. Das ganze Dorf trauerte. Vor der Bankfiliale, in der das Opfer arbeitete, legten Passanten Kerzen und Blumen nieder. Am Tag nach dem Verbrechen blieb die Bank aus Respekt vor der toten Mitarbeiterin geschlossen.
* Name geändert