Mordfall Kriens: Gitarrist zieht Geständnis zurück

KRIENS – Nach fünf Jahren Beziehung kriselte es schwer zwischen Sou Ken T. und ihrem Freund A. D. – am Schluss war die 28-Jährige tot. Doch er will kein Killer mehr sein.
Publiziert: 18.05.2009 um 14:32 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 19:25 Uhr

Am 14. April fand die Zuger Polizei Sou Ken T. tot in ihrer Krienser Wohnung. Die Verletzungen der 28-Jährigen deuteten auf einen Mord hin. Den Hauptverdächtigen mussten die Ermittler nicht weit suchen: Sou Kens Freund D. A. trafen sie am Tatort an. Bald darauf gab der 49-jährige Schweizer auch zu, dass er seine Freundin umgebracht habe.

Daraufhin kam D. A., der Sou Kens Namen auf seinem Arm tätowiert hat, in Untersuchungshaft – und dort zog er nun seine beiden anfänglichen Geständnisse zurück. «Ich weiss nicht mehr, was passiert ist», erklärte der mutmassliche Täter gegenüber der Polizei.

Alkohol-Blackout?

Hatte er etwa einen Aussetzer unter Schnaps-Einfluss? Wie BLICK recherchiert hat, ist der passionierte Gitarrist Alkoholiker – zwar war er vor der Tat meistens trocken, aber zuweilen hatte er Rückfälle. So wäre es auch zu erklären, dass er nach seiner Festnahme «aus gesundheitlichen Gründen» während knapp drei Wochen in eine geschlossene psychiatrische Anstalt kam.

Erst danach konnten die Ermittler A. D. befragen. Das Motiv der Tat bleibt nach seinem Widerruf unklar. Der Verdächtige habe sich dazu nicht geäussert, meldeten heute die Luzerner Strafuntersuchungs-Behörden. Auch liegt der Obduktionsbericht von Sou Ken noch nicht vor – und damit fehlen vorerst wichtige Hinweise auf Todesursache und Tatablauf.

Der Mord an der KV-Angestellten war der dritte im beschaulichen Kriens seit Anfang 2009. Am 2. Januar und am 24. Februar war es mitten im Dorfzentrum bei einer Bäckerei und in einem Schnell-Imbiss zu zwei nächtlichen Verbrechen gekommen. (hhs/SDA)

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