«Entsetzt. Sprachlos. So fühlt sich wohl das ganze Dorf.» So beginnt eine Nachricht, die sich die Einheimischen von Lungern OW via E-Mail und Facebook schicken.
Sie trauern um den Jungbauern Stefan H. (27) und seine Lehrtochter (17). Beide starben am Donnerstagmorgen in der Schlucht des Dundelbachs ob Lungern.
Am Morgen fahren sie mit dem Transporter auf die Alp Dundelegg. Dort laden sie fünf Kühe auf und fahren ins Tal. Die Strasse ist eng und gefährlich. Auf der Seite geht es fast senkrecht in die Tiefe.
Unterhalb des Zünliranks kommt es gegen 9 Uhr zur Tragödie. Stefan H. kommt mit seinem Transporter aus ungeklärten Gründen von der Strasse ab. Das Gefährt stürzt rund 100 Meter in die Tiefe und landet im Dundelbach. Stefan H. und seine Lehrtocher haben keine Chance. Beide sterben noch auf der Unfallstelle. Auch vier der fünf Kühe überleben den Absturz nicht.
Die Nachricht ist ein schwerer Schlag für Angehörige und Familie im Dorf. Stefan H. lebte mit seiner Frau und dem kleinen Sohn auf dem Hof seines Schwiegervaters etwas oberhalb von Lungern. Ein Care-Team kümmerte sich umgehend um die Angehörigen. Doch auch im Dorf ist die Solidarität gross.
Als Zeichen des Mitgefühls zünden sie am Abend ein Lichtermeer an. In der Facebook-Nachricht heisst es: «Wäre ein Lichtermeer nicht etwas trostspendend, wenn trauernde Augen auf Lungern runterschauen? Sende auch du ein warmes, helles Licht. Durch eine Kerze auf dem Sims, ein Feuer im Garten. Wir halten zusammen. Besonders jetzt. Lassen wir das Dorf ein paar Tage leuchten.»