Der Beginn des neuen Schuljahres hat eines deutlich gezeigt: Der Handygebrauch an den Zentralschweizer Kantonsschulen wird zunehmend problematisch. Selbst in den 10-minütigen Kurzpausen wird das Handy gezückt.
Das Resultat: Das Gelernte wird schlechter behalten, der Klassenzusammenhalt leidet, die Jugendlichen bekommen zu wenig frische Luft und Bewegung.
Mehrere Kantonsschulen haben nun reagiert, wie die «Zentralschweiz am Sonntag» berichtet. In Zug beispielsweise gilt seit drei Wochen ein Handyverbot für das Untergymnasium.
Auch an den Gymnasien in Stans, Beromünster LU und Willisau LU gelten für die Jüngsten verschärfte Bedingungen. Vormittags und teils nachmittags bleiben die Smartphones der 1.- und 2.- Klässler ausgeschaltet – und zwar auch in den Pausen.
Am Kollegi in Stans hat man damit gute Erfahrungen gemacht. «Die Lehrpersonen haben beobachtet, dass die Schüler konzentrierter sind und mehr miteinander reden», sagt Rektor Patrik Eigenmann.
Es gibt aber auch Gymnasien, etwa die Kantonsschule Alpenquai in Luzern, die ausserhalb des Unterrichts keinerlei Restriktionen kennen. Wie kommt das? Dienststellenleiter Aldo Magno sagt dazu: «Es ist immer ein Spagat zwischen Selbstverantwortung, einem zentralen Anliegen jedes Gymnasiums und pädagogischem Schutz.»
Dass sich Schulen diesem Thema widmen, sei aber ein Bedürfnis der Eltern, wie eine Umfrage der Luzerner Kantonsschule Seetal im Juni 2016 gezeigt habe. Von 176 Elternpaaren, die bei der Befragung mitgemacht hatten, unterstützten 166 eine Beschränkung des Smartphone-Gebrauchs in der Schule. (gf)