Luzerner Imker ist erschüttert
Zehntausende Bienen ersticken qualvoll – Absicht oder Dummheit?

Ein Unbekannter schliesst mutwillig die Fluglochöffnungen eines Bienenhäuschens bei Reiden im Kanton Luzern. Damit verursacht er den Tod von Zehntausenden Bienen. Zurück bleibt ein erschütterter Imker.
Publiziert: 13.02.2021 um 16:21 Uhr
|
Aktualisiert: 22.02.2021 um 09:20 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/4
Imker Heinz Schneeberger ist fassungslos ab dem Tod der Bienen.
Foto: Marc Benedetti/Zofinger Tagblatt

Das Bienenhaus am Waldrand im Gebiet Chruterli bei Reiden LU war bis vor kurzem noch Heimat und Zufluchtsort für 16 Bienenvölker. Das Häuschen gehört dem Imker Heinz Schneeberger. Jetzt sind mehr als die Hälfte der Bienen tot.

Weil ein Unbekannter die Flugöffnungen am Bienenhaus schloss, konnte kein Sauerstoff mehr in die Bienenstöcke gelangen. Das Ergebnis: Zehn der 16 Bienenvölker ersticken qualvoll. Ob die Tat aus böswilligen Motiven oder doch nur aus reiner Naivität heraus geschah, ist laut dem «Zofinger Tagblatt» noch unklar.

Es war ein qualvoller Tod

Die Fluglochöffnungen der Bienen sind mit einem Metallschieber versehen, der mit einer Schraube fixiert ist. Der Unbekannte musste die Schrauben mit viel Kraft mit der Hand oder mit einem Schraubenzieher lösen.

Schneeberger ist von dem Vorfall erschüttert. Er kümmert sich seit Jahrzehnten leidenschaftlich um seine «Beiji». Obwohl er durch die Tat einen finanziellen Schaden von 4000 Franken erlitt, täten ihm vor allem «die Tiere leid, die so qualvoll verendet sind.»

Anzeige gegen Unbekannt

Er war es auch, der den schrecklichen Fund entdeckte. Ein Bienenvolk besteht aus rund 8′000 bis 10′000 Tieren – da ist es kein Wunder, dass Schneeberger die Tiere mit der Schaufel einsammeln musste, wie er dem «Zofinger Tagblatt» sagt.

Darüber hinaus ist die Gefahr für die übrigen Bienenvölker noch nicht vorbei. Denn: «Ob die verbliebenen sechs Völker im Bienenhaus im Chruterli diesen Stress überleben, ist noch ungewiss», so Schneebergers Einschätzung. Auch wenn er keine Rachegedanken hegt, möchte er gerne wissen, wer die Tat begangen hat. Deswegen hat er Anzeige gegen Unbekannt erstattet. (aua)

Korrektur: In einer ersten Version wurde geschrieben, dass ein Schaden von 40'000 Franken entstanden sei. Dies ist falsch. Die Schadenssumme beläuft sich auf 4000 Franken. Wir entschuldigen uns für diesen Fehler.

Dieser junge Mann kämpft für Wildbienen
1:36
Der Bienenflüsterer:Dieser junge Mann kämpft für Wildbienen
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?