Unfall bei Kehrsiten NW: Ein Kleinflugzeug ist in den Vierwaldstättersee abgestürzt. Das berichtet ein Blick-Leserreporter am Montagmorgen. Die Kantonspolizei Luzern bestätigte den Vorfall und einen entsprechenden Einsatz gegenüber Blick.
Am Nachmittag dann grosses Aufatmen! In einer Mitteilung schreibt die Kantonspolizei Luzern: «Ein Kleinflugzeug setzte am Montagmorgen mutmasslich zu einer notfallmässigen Wasserlandung im Vierwaldstättersee an. Im Anschluss versank das Kleinflugzeug im See. Die beiden Flugzeuginsassen konnten lebend geborgen werden. Eine davon wurde ins Spital gebracht.»
Bei dem Piloten handelt es sich um einen 78-jährigen Österreicher. Er blieb unverletzt. Die zweite Insassin, eine 55-jährige Schweizerin, wurde verletzt ins Spital gebracht.
Suche nach Flugzeug dauert an
Mehrere Bilder, die Blick vorliegen, zeigen einen Einsatz am Morgen auf dem Vierwaldstättersee. Ausserdem ist auf den Bildern ein Ölteppich auf der Wasseroberfläche zu erkennen.
Die Suche nach dem Flugzeug dauert an, wie die Polizei mitteilt. Aufgrund von ausgelaufenem Kerosin kam es zu einer Verschmutzung des Gewässers. Ölsperren wurden eingerichtet.
Flugzeug war nur wenige Minuten in der Luft
Das Kleinflugzeug sei um zirka 9.45 Uhr in den Kreuztrichter gestürzt, sagte Yanik Probst, Sprecher der Luzerner Polizei, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Kreuztrichter ist jener Teil des Sees, an dem die Arme des Vierwaldstättersees zusammenkommen. Rettungskräfte aus verschiedenen Kantonen rückten aus. Ausserdem wurden auch Drohnen bei der Suche eingesetzt.
Gemäss der Flugbewegungs-Datenbank Flightaware startete das Flugzeug um 9.39 Uhr am Flughafen Buochs im Kanton Nidwalden. Ziel war der Flugplatz Burg Feuerstein in Bayern. Schon um 9.41 Uhr stürzte das Flugzeug ab.
Flugdaten von Flightradar24 zeigen ausserdem, dass es sich bei dem Kleinflugzeug um eine in Frankreich hergestellte Maschine handelt – eine Daher TBM-940. Beim Besitzer handelt es sich demnach um eine Privatperson. Das Flugzeug ist in Deutschland registriert. Es trägt das Kennzeichen D-FSAM.
Mehrere Auffälligkeiten
Daten, sowohl von Flightradar24 als auch von Flightaware, zeigen, dass der Flug abrupt über dem Vierwaldstättersee endete, nachdem die Maschine über Stansstad den Bürgenstock in Richtung Vierwaldstättersee umflogen hatte.
Auffällig: Zuvor startete die Maschine schon einmal am Flughafen Buochs, umflog den Bürgenstock und landete anschliessend wieder. Gemäss Flightaware startete die Maschine am Montag erstmals um 8.21 Uhr und landete wieder um 8.30 Uhr.
Ebenfalls auffällig: In beiden Fällen heisst es, dass der Flug «nach BXO umgeleitet» worden sei. BXO ist der internationale Code für den Flughafen Buochs.
Rätsel um Flughöhe
Rätsel geben die Flugdaten des Portals ADS-B Exchange auf – insbesondere mit Blick auf die Flughöhe. Flog die Maschine im ersten Anlauf noch konstant in mehr als 1000 Metern Höhe um den Bürgenstock, flog sie im zweiten Anlauf viel tiefer – und verlor weiter an Höhe. Dabei war die Maschine nach dem zweiten Start teils sogar schneller unterwegs. Nach ersten Erkenntnissen setzte das Flugzeug dann zu einer notfallmässigen Wasserung an. Die Ursache ist aber weiterhin unklar.
In den Tagen zuvor hatte sich das Flugzeug in Nordamerika aufgehalten und war am 26. Juli via Island und Dänemark nach Buochs geflogen.
Falls du den Flugzeugabsturz mitbekommen haben oder du vor Ort sein solltest, schicke uns gerne Bilder oder melde dich bei uns unter 044 259 8989 oder schreib uns über die WhatsApp-Nummer 079 813 8041 oder auch per E-Mail an redaktion@blick.ch.