Rund ein Fünftel der ungefähr 250 Schweizer Skigebiete haben am Wochenende ihre Lifte in Betrieb genommen. Tausende Wintersportler tummelten sich bei schönstem Wetter auf den Pisten.
In Lungern-Schönbüel im Kanton Obwalden startet die Saison offiziell erst am 22. Dezember. Und auch dann werden dort keine Skifahrer und Snowboarder zu sehen sein.
Die «Panoramawelt» wirbt im Internet zwar immer noch mit «traumhaften Pisten» – den Skibetrieb stellt der Tourismusort diesen Winter aber ein.
Gäste bleiben aus
Grund dafür sind die hohen jährlichen Fixkosten von 350'000 Franken, wie der Geschäftsführer der Panoramawelt, Paul Niederberger, einen Bericht der «Zentralschweiz am Sonntag» bestätigt. «Das Skigebiet ist einfach zu klein, um eine Rendite abzuwerfen.»
Zu schaffen machte den Verantwortlichen zuletzt auch, dass wegen der Eurokrise Gäste aus dem süddeutschen Raum ausgeblieben sind.
Hinzu kommt: Die Sesselbahn Turren-Schönbüel verfügt seit einem Mastbruch im vergangenen Jahr nur noch über einen Viertel der einstigen Kapazität (Blick.ch berichtete). Das führt zu langen Wartezeiten. Schwere Schneemassen und ein zu warmer Boden hatten dazu geführt, dass der Mast aus dem Boden gedrückt wurde.
Die Last ist weg
Den Entscheid, den Skibetrieb einzustellen, ist Niederberger denn auch nicht schwer gefallen.
«Ich bin froh, dass wir diese Last nun los sind», sagt er zu Blick.ch. «Jetzt können wir uns neu positionieren und auf eine andere, attraktivere Zielgruppe konzentrieren.»
Neue Klientel
Gemeint sind damit Wanderer, Schneeschuhläufer und Schlittler. Für diese Klientel soll das Angebot markant ausgebaut werden.
Geplant sind unter anderem vier neue Schlittelpisten. Denkbar seien aber auch neue Wanderwege, Iglus, in den die Gäste übernachten können sowie Events im Wellness- und Gesundheitsbereich, so Niederberger.
Kommen Skilifte weg?
Noch unklar ist, was mit der bestehenden Infrastruktur passieren soll. Lungern-Schönbüel verfügt unter anderem über vier Skilifte, die nun nicht mehr gebraucht werden.
«Es ist möglich, dass wie die Lifte im nächsten Jahr abbauen werden», sagt Niederberger. In Betrieb bleiben werden die Seilbahn von Lungern nach Turren und die Sesselbahn von Turren nach Schönbüel. (bau)