Eigentlich sollte es ein gemütliches Wochenende für den 33-jährigen Zürcher Gökhan B. in Mailand werden. Doch es kommt ganz anders: «Das Wochenende war ein einziger Horror für mich», sagt der Schweizer zu BLICK.
Am Sonntagmorgen checkt der 33-Jährige aus dem Hotel aus und möchte in die Schweiz zurückfahren. Als er bei seinem BMW ankommt, sieht er ein kaputtes Fenster. Als er dann sein Auto öffnet, traut er seinen Augen nicht: «Das Lenkrad, Navi, Radio und Teile der Armatur weg. Mein BMW war komplett leer», erzählt B. Er wurde wohl Opfer einer Räuber-Bande, die seit einigen Jahren in Norditalien ihr Unwesen treibt und Autoteile von BMWs klauen.
«Die Polizei interessierte sich nicht für uns»
Umgehend rennt der Schweizer ins nächste Restaurant und bittet um Hilfe. Dort will niemand die Polizei alarmieren. So geht er selber auf ein Mailänder Revier. Dort beginnt das Warten. Mit vielen anderen Touristen sitzt B. stundenlang nur herum. «Die Polizei hat sich schlichtweg nicht für uns interessiert», sagt der 33-Jährige.
Nach sechs Stunden wird Gökhan B. erlöst: Sein Cousin und deren Freundin haben abgeklärt, dass er die Anzeige auch in der Schweiz machen könne. Ohne mit der Mailänder Polizei zu sprechen, geht er. «Das waren unglaublich chaotische Zustände auf diesem Revier.»
Nur noch in Tiefgaragen parkieren
Danach muss der Schweizer noch zwei Stunden auf den Abschleppdienst warten. Schliesslich fährt er zusammen mit seinem Cousin nach Uri. Am Montag erstattet B. dann endlich Anzeige. In Uri herrschten andere Verhältnisse als in Mailand – alles sei viel speditiver gegangen: «Der Urner Polizist hat alles innert 20 Minuten in die Wege geleitet», sagt der Zürcher.
Wie hoch der Sachschaden ist, weiss er nicht. «Ich rechne mit mindesten 25'000 Franken plus den Kosten des Abschleppdienstes», sagt er. Der Schweizer zeigt nach seinem Horror-Wochenende Galgenhumor: «In Italien werde ich meinen BMW nur noch in der Tiefgarage parkieren.» (sib)
* Name bekannt