Herrlich thront die Liegenschaft Wolfsprung über dem Vierwaldstättersee. Früher war es ein Hotel, heute wohnt hier Familie Schwander. Sie freut sich auf Weihnachten.
Kein Strom an Weihnachten
Plötzlich ist der Strom weg, die Heizung fällt aus, auch die elektrisch betriebene Wasserpumpe gibt ihren Geist auf. Der Grund: Ein 30-Tonnen-Felsbrocken hat ihre Trafostation zerstört. «Der Fels hat uns das Fest vermiest», sagt Rechtsanwältin Isabelle Schwander (44).
«Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert. Aber wir sind abgehärtet – im Sommer 2011 hat der Blitz bei uns eingeschlagen. Auch damals fiel der Strom aus.»
Am 23. Dezember, um 15 Uhr, donnerte der Fels in die Tiefe. Rund 50 Meter oberhalb des Hauses, über der Strasse nach Morschach SZ. Dort stehen unbewohnte Hütten, früher Unterkünfte der Hotelangestellten.
Der grösste Brocken, fast drei Meter hoch, knallt in den Strommasten. Dann touchiert er eine Hütte, kommt zum Stillstand. «Zum Glück rollte der Fels nicht auf die Strasse», sagt Vital Schwander (69), pensionierter Schwyzer Kantonsgerichtspräsident. «Als ich sah, wie gross der Fels ist, habe ich wirklich gestaunt.»
Es könnte sich noch mehr Material lösen
Ein Geologe inspiziert später die Abbruchstelle. Er warnt: Es könnte sich noch mehr Material lösen. Mitarbeiter des Elektrizitätswerks machen sich sofort an die Arbeit, versuchen die Leitung zu reparieren, stellen ein Aggregat auf.
Am 25. Dezember ist der Strom wieder da! Immerhin: Die Schwanders konnten Heiligabend bei Verwandten verbringen. Sohn Vital (8): «Es war aber schade, konnten wir nicht daheim feiern. Zum Glück gab es trotzdem Geschenke.»
Was jetzt mit dem Felsbrocken passiert, ist noch unklar. «Hoffentlich dürfen wir ihn zum Klettern behalten», sagt der Jüngste, Theodor (6).