Das Strafgericht hatte im Oktober 2013 den Beschuldigten des mehrfachen Mordes, des Raubs, der Brandstiftung und verschiedener weiterer Delikte schuldig gesprochen. Es verurteilte den Schweizer zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe und ordnete eine ordentliche Verwahrung des Mannes an.
Beide Parteien legten Berufung ein. Der Staatsanwalt pochte auf eine lebenslängliche Verwahrung. Ihm war die ordentliche Verwahrung, bei der die Notwendigkeit der Massnahme regelmässig überprüft wird, zu wenig. Der Verteidiger wiederum wollte die Verwahrung ganz abwenden.
Vor dem zweitinstanzlichen Prozess wechselte der Beschuldigte den Anwalt. Der neue Verteidiger Daniel U. Walder machte vor Obergericht geltend, sein Mandant habe weder die Morde noch den Raub geplant. Die Situation sei eskaliert. Sein Mandant habe wegen Kokainkonsums in psychotischem Zustand gehandelt.
Weiterzug wahrscheinlich
Der Obergerichts-Prozess gegen den heute 50-jährigen Täter fand im vergangenen August statt. Nach der Beweisaufnahme und den Plädoyers war aber erst mal Schluss - das Urteil werde zu einem späteren Zeitpunkt schriftlich zugestellt, hiess es.
Das Zuger Obergericht liess sich damit Zeit. Diese Woche wurde es nun den Parteien zugestellt, wie Verteidiger Walder auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.
Es bestätigt das erstintsanzliche Urteil des Strafgerichtes. Am Freitag besprach der Anwalt den Gerichtsentscheid mit seinem Klienten. «Die Chance ist gross", dass man das Bundesgericht anrufe, sagte er. Aber erst müsse die schriftliche Begründung vorliegen.
Mit Wäschestück erdrosselt
In dem jahrelangen Verfahren geht es um eine Tat von Ende Februar 2009. Tatort war die Zuger Wohnung einer vermögenden 54-jährigen Frau, die den Beschuldigten als Handwerker kannte. Mit eigens mitgebrachten Schnüren fesselte und erdrosselte er die Frau.
Die 36-jährige Haushaltshilfe tötete er, indem er sie mit einem Wäschestück erdrosselte. Danach raubte er Wertgegenstände und Kreditkarten und legte einen Brand, der die Spuren vernichten sollte. Das Feuer erstickte allerdings von selbst. Am 23. April 2009 wurde der Mann verhaftet. Seither sitzt er im Gefängnis. (SDA)
Es ist der 17. Februar 2009, 9.45 Uhr: Millionärin Linda S. (†54) lässt ihren ehemaligen Fenstermonteur Joachim M. in ihre Wohnung, sie kennt ihn von früheren Arbeiten, öffnet ihm die Türe ohne Argwohn. Bei ihr befindet sich eine 36-jährige Bekannte, eine Filipina.
In der Wohnung überwältigt Joachim M. die Millionärin sowie deren Bekannte. Der Mann fesselt seine Opfer an Händen und Füssen und klebt ihnen den Mund zu. Mit einem Kleidungsstück erdrosselt er die 36-jährige Filipina und tötet danach Linda S.
Aus der Wohnung raubt der Angeklagte Schmuck, Uhren und Bargeld im Wert von mehreren zehntausend Franken. Ebenfalls nimmt er diverse Kreditkarten an sich, die er in den folgenden Tagen mehrfach einsetzt.
Um seine Spuren zu verwischen, zündet der Mann eine Bettdecke sowie ein Kleidungsstück auf einem Wäscheständer an. Danach verlässt er die Wohnung. Aufgrund des Sauerstoffmangels ersticken die Flammen; durch den Brand lagert sich in den Räumlichkeiten jedoch starker Russ ab. Es entsteht ein Sachschaden von rund einer halben Million Franken.
Entdeckt wird das Verbrechen erst zehn Tage später, als die Zuger Polizei durch eine beunruhigte Bekannte der Wohnungsmieterin zum Tatort gerufen wird.
Joachim M. wird sich vor Gericht für folgende Punkte verantworten müssen: mehrfacher Mord, Raub, mehrfacher Betrug und vorsätzliche Brandstiftung. (num)
Es ist der 17. Februar 2009, 9.45 Uhr: Millionärin Linda S. (†54) lässt ihren ehemaligen Fenstermonteur Joachim M. in ihre Wohnung, sie kennt ihn von früheren Arbeiten, öffnet ihm die Türe ohne Argwohn. Bei ihr befindet sich eine 36-jährige Bekannte, eine Filipina.
In der Wohnung überwältigt Joachim M. die Millionärin sowie deren Bekannte. Der Mann fesselt seine Opfer an Händen und Füssen und klebt ihnen den Mund zu. Mit einem Kleidungsstück erdrosselt er die 36-jährige Filipina und tötet danach Linda S.
Aus der Wohnung raubt der Angeklagte Schmuck, Uhren und Bargeld im Wert von mehreren zehntausend Franken. Ebenfalls nimmt er diverse Kreditkarten an sich, die er in den folgenden Tagen mehrfach einsetzt.
Um seine Spuren zu verwischen, zündet der Mann eine Bettdecke sowie ein Kleidungsstück auf einem Wäscheständer an. Danach verlässt er die Wohnung. Aufgrund des Sauerstoffmangels ersticken die Flammen; durch den Brand lagert sich in den Räumlichkeiten jedoch starker Russ ab. Es entsteht ein Sachschaden von rund einer halben Million Franken.
Entdeckt wird das Verbrechen erst zehn Tage später, als die Zuger Polizei durch eine beunruhigte Bekannte der Wohnungsmieterin zum Tatort gerufen wird.
Joachim M. wird sich vor Gericht für folgende Punkte verantworten müssen: mehrfacher Mord, Raub, mehrfacher Betrug und vorsätzliche Brandstiftung. (num)