Jetzt liegen Adolf (17) und seine 4 Kollegen aus dem Muotatal im Spital
«Nach dem Pub machten wir eine Spritztour»

Am Samstagabend ist Adolf (17) mit seinen vier Freunden Egon (18), Stefan (17), Edy (16) und Lukas (18) unterwegs. Sie hatten Glück im Unglück.
Publiziert: 02.08.2011 um 17:58 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:18 Uhr
Von Mario Gertschen

Die Schmerzen sind stark. Strassenbau-Lehrling Adolf S.* (17) aus Muotathal SZ lächelt trotzdem immer wieder. Mit gebrochenen Oberschenkeln liegt er im Universitätsspital Zürich. «Ich darf nicht klagen, ich hatte grosses Glück», sagt Adolf. «Wir könnten alle tot sein!»

Am Samstagabend ist Adolf mit seinen vier Freunden Egon (18), Stefan (17), Edy (16) und Lukas (18) unterwegs. «Wir haben im Valley Pub etwas getrunken und stiegen dann in Egons Auto, um noch eine kleine Spritztour zu machen», erzählt der Stift. Adolf setzt sich auf die Rückbank, hinter den Fahrer.

Die fünf fahren die steile und schmale Strasse auf den Pragel hinauf. «Wir haben beim Chrüz gewendet und sind wieder hinuntergefahren.» Egon gibt in seinem silbernen 325er-BMW Gas. Der 18-Jährige hat das Billett erst seit dem Frühling.

«Wir waren schon etwas rassig unterwegs», meint Adolf.

In einer leichten Linkskurve verliert Egon die Kontrolle über sein Auto. Mit voller Wucht prallt der BMW gegen die Felswand auf der linken Strassenseite, bleibt quer zur Fahrbahn stehen.

Das Auto hat keine Airbags. Adolf und Egon werden im BMW eingeklemmt und sind schwer verletzt. Edy, Stefan und Lukas kommen mit mittelschweren Verletzungen davon. Sie alarmieren ihre Familien. Die rufen die Polizei.

«Ich weiss nichts mehr vom Crash. Ich bin erst wieder hier im Unispital Zürich erwacht», sagt Adolf.

«Mittlerweile konnte ich mit allen ausser Egon sprechen. Es geht ihnen relativ gut.»

Der BMW-Fahrer liegt im Kantonsspital Luzern. Er hat unter anderem mehrere Knochenbrüche an den Beinen, einen Kieferbruch und einen Leberriss. Doch auch Egon wird wieder komplett gesund werden.

Adolf wird rund 14 Wochen im Spital bleiben müssen. «Ich muss operiert werden und dann wieder gehen lernen. Die Ärzte sagen, dass alles wieder gut wird. Sieht man das Unfallbild, ist das fast unglaublich.»

Und er freut sich über noch etwas: «Die Pflegerinnen haben mir gesagt, dass ich auf dem Spitaldach das 1.-August-Feuerwerk ansehen darf.»

* Name der Redaktion bekannt

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