Körperliche Übergriffe an Schule in Beckenried NW?
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Happige Vorwürfe
Körperliche Übergriffe an Schule in Beckenried NW?

Im Kanton Nidwalden soll eine Lehrerin ihre Schüler mit fragwürdigen Methoden unter Druck gesetzt haben. Besorgte Eltern berichten gegenüber lokalen Medien sogar von körperlichen Übergriffen. Offenbar wurde nun ein internes Verfahren eingeleitet.
Publiziert: 07.07.2020 um 15:24 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2020 um 18:32 Uhr
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An dieser Schule in Beckenried NW soll eine Lehrperson seit Jahren fragwürdige Methoden anwenden – es soll dabei auch zu körperlichen Übergriffen gekommen sein.
Foto: Schule Schulhaus Beckenried

Im Schulzimmer der fünften Klasse in Beckenried NW soll Lehrerin Rita K.* ihre Schülerinnen und Schüler seit Jahren mit fragwürdigen Methoden unter Druck setzen. Das zumindest berichten mehrere Eltern gegenüber «PilatusToday» und «Tele 1».

Die Anschuldigungen sind happig: Es soll dabei auch zu körperlichen Übergriffen gekommen sein. «Mein Sohn kassierte vor der ganzen Klasse eine Ohrfeige», erzählt eine Mutter. Offenbar nur deshalb, weil er sich weigerte für eine Schulaufführung eine Velohose anzuziehen. Das Problem sei bereits seit mehreren Jahren bekannt. Viele Eltern würden sich jedoch nicht trauen etwas dagegen zu unternehmen – aus Angst.

Mit dem Lineal auf die Finger geschlagen

Eine andere Mutter schildert, wie die Lehrerin einzelne Kinder vor der ganzen Klasse vorführt: «Die Lehrerin sagte, aus dir wird höchstens ein Verkäufer.» Zu mehr würde es nicht reichen, soll sie gesagt haben. «Unser Sohn hat aufgrund des psychischen Drucks Haarausfall bekommen», soll die Mutter weiter gesagt haben.

K. soll den Kindern angeblich auch mit dem Lineal auf die Finger schlagen – das sei ganz normal. Und: Wer mit dem Stuhl «gagelt», müsse diesen abgeben und dann knien oder stehen.

Internes Verfahren eingeleitet

Die Lehrerin reagierte auf die Anfragen von «PilatusToday» und «Tele 1» offenbar nicht. Immerhin habe der zuständige Gemeinderat und Schulkommissionspräsident Rolf Amstad Auskunft gegeben. Es ein internes Verfahren eingeleitet worden, sagte er. Die Schulkommission werde nun die Vorwürfe prüfen. Anschliessend werde entschieden, ob der Fall an die Staatsanwaltschaft übergeben wird.

Laut «PilatusToday» soll die Schulleitung aber bereits im vergangenen November Kenntnis von den psychischen Belastungen sowie von den Strafen mit dem Knien gewusst haben. Und: Seit Mitte Februar habe der Schulleiter zudem auch Kenntnis von einem Vorfall mit der Ohrfeige gehabt. (bra)

* Name der Redaktion bekannt

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