Der deutsche Politiker Peter Drewes (†64) flog mit einem Flugzeug des Typs Mooney M20K in die Wolken, wo es zu einem Strömungsabriss kam. Dann stürzte die Machine oberhalb von Braunwald GL mit grosser Geschwindigkeit und nahezu senkrecht ab. So beschreibt die Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust den Hergang des Flugzeugabsturzes vom 12. September 2017 im Glarnerland.
Der Unfallort liegt auf 1900 Metern über Meer und nur wenige Meter entfernt von der Bergstation der Gondelbahn Gumen.
Ein Tragseil der Bahn hatte den linken Flügel des Flugzeugs teilweise abgetrennt, wie aus dem am Donnerstag publizierten Untersuchungsbericht der Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust hervorgeht.
Der Unfall sei darauf zurückzuführen, dass die Piloten nach einer Unterschreitung der Überziehgeschwindigkeit in Vereisungsbedingungen die Kontrolle über das Flugzeug verloren hätten. Eine Kollision mit dem Gelände habe nicht mehr verhindert werden können, schreibt die Sust.
Schlechtes Wetter, Hoher Zeitdruck
Die beiden Piloten flogen auf dem Weg nach Norditalien über dem Glarnerland in die Wolken. Die Fortsetzung des Sichtfluges in Instrumentenwetter-Bedingungen habe die Voraussetzung für die Entstehung des Unfalls geschaffen, heisst es weiter. Kurz vor dem Absturz hatten die Piloten noch den Notruf «Mayday» gesendet.
Beide Piloten kamen beim Unglück ums Leben. Bei einem von ihnen handelte es sich um Politiker Drewes, damaliger Landesvorsitzender der Partei der Liberal-Konservativen Reformer in Niedersachsen. Er war in Begleitung eines 76-jährigen Deutschen, der ebenfalls den Pilotenschein besass.
Gestartet war das Kleinflugzeug in Donaueschingen im Südwesten Baden-Württembergs. Es hätte nach Albenga in Norditalien fliegen sollen. Gemäss Sust-Bericht setzten sich die Piloten bei der Planung einem hohen Zeitdruck aus, weil sie vor dem Eindunkeln in Italien ankommen mussten. Die Wetterbedingungen hätten einen Flug unter den Wolken via eine der empfohlenen Hauptsichtrouten nicht zugelassen. (SDA/noo)