Auch Adolf Kälin (60) aus Willerzell SZ freute sich nach dem Hitze-Wochenende auf Regen. Doch als er Montagabend in den Himmel blickt, schwant ihm Böses: «Das sah nach viel Niederschlag aus.» Der Schriftsetzer weiss, was dunkle Wolken bewirken können. Bereits im letzten Jahr setzte Starkregen sein Haus unter Wasser, machte es unbewohnbar. Schaden damals: 60'000 Franken.
Das Problem: Das Grundstück liegt genau zwischen Sihlsee und Dimmerbach, der am Montag zum reissenden Fluss mutierte. Adolf Kälin erinnert sich: «Um 20.15 Uhr bemerkte ich, wie Wasser aus den Abflüssen schoss.» Verzweifelt versucht er die Flut zu stoppen. Keine Chance! Bis auf 85 Zentimeter steigt das Wasser an.
«Im letzten Jahr hat es ewig gedauert, bis Dreck und Schlamm weg waren», erzählt Adolf Kälin.
Erst nach langem Hin und Her zahlt die Versicherung für nasse Böden und defekte Heizung. Sohn Fabian (28) klagt: «Jedes Jahr der gleiche Seich. Hier muss endlich das Entwässerungssystem überarbeitet werden.»