Schlammlawine in der Zentralschweiz! Mehrere 1000 Kubikmeter Gesteinsmasse stürzen zum Teil bis in den Urnersee hinunter, beschädigen Reissleinen und Schutznetze oberhalb der Axenstrasse.
Die wichtige Verkehrsachse könnte deshalb während Wochen gesperrt bleiben, teilt das Bundesamt für Strassen (Astra) mit. Ein genauer Zeitpunkt könne noch nicht genannt werden. Es habe sich aber gezeigt, dass mit weiteren Murgängen gerechnet werden müsse. Es werde nun geschaut, was alles unternommen werden müsse, damit die Überwachungs- und Alarmanlage wieder in Betrieb genommen werden kann. Dazu gehöre unter anderem das Instandstellen der Steinschlagschutznetze und Reissleinen, die beim Murgang beschädigt worden sind.
Kur nach 22.20 Uhr kam der Murgang
Wie die Kantonspolizei Uri in der Nacht auf Donnerstag meldet, stellten Überwachungselemente kurz nach 22.20 Uhr Geländebewegungen im Bereich Gumpisch fest. Mehrere 1000 Kubikmeter Gesteinsmasse stürzten zum Teil bis in den Urnersee hinunter. Verletzt wurde niemand.
Die Strasse ist zwischen Flüelen und der Abzweigung Wolfssprung zu. Die Zufahrten aus Richtung Nord bis Sisikon und Riemenstalden und aus Richtung Süd bis zur Tellsplatte sind möglich. Die Polizei empfiehlt, die gesperrte Axenstrasse grossräumig zu umfahren oder auf die Züge der SBB auszuweichen. Der TCS empfiehlt, die Axenstrasse via A2/A14 Luzern zu umfahren.
Über 15'000 Autos täglich
Die Axenstrasse musste bereits Ende Juli für eineinhalb Monaten schliessen. Damals donnerte ein 12 Tonnen schwerer Felsbrocken den Berg hinunter und verfehlte die Strasse nur knapp.
Mehr als 15'000 Autos fahren täglich durch die Axenstrasse. Das Gewerbe, Pendler und der Durchreiseverkehr sind auf die Verkehrsachse angewiesen. Die Strecke verbindet nicht nur die Kantone Schwyz und Uri, sondern ist für viele Ostschweizer der direkteste Weg zum Gotthard.
Bereits vor wenigen Wochen gesperrt
Bereits Ende Juli war die Axenstrasse nach einem Steinschlag aus Sicherheitsgründen während mehreren Wochen gesperrt gewesen. Damals stürzten zwei Blöcke von 200 und 300 Kubikmetern in eine Rinne direkt oberhalb der Strasse. Verletzt wurde niemand. Diese beiden Blöcke mit einem Gewicht von rund 1000 Tonnen wurden Mitte August gesprengt. Weitere Sprengungen folgten.
Mitte September wurde die Strasse - vorerst mit Einschränkungen - wieder geöffnet. Um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer auf dem Strassenabschnitt im Gumpischtal gewährleisten zu können, wurde eine Überwachungs- und Warnanlage installiert. Diese erkennt sich in Bewegung setzende Blöcke und Murgänge und veranlasst eine Sperrung der Axenstrasse. (nim/SDA/hah/vof)