Es passierte am 1. April, ist aber alles andere als lustig. Marketing-Spezialist Urban Lützelschwab (57) aus Kaiseraugst AG fährt über die Osterferien mit seiner Frau nach Italien.
Auf der A2 bei Hergiswil NW ist er mit 91, 92 km/h unterwegs. Erlaubt sind 80 km/h. Im Tunnel blitzt es. «Wir rätselten, was es war», sagt Lützelschwab, «und dachten nicht an einen Radar.» Ein paar Hundert Meter weiter, schon ausserhalb des Tunnels, blitzt es erneut. Diesmal ist es ein mobiles Gerät der Kantonspolizei. Diesen Blitz bemerken Lützelschwabs nicht mal.
Als sie von den Ferien nach Hause kommen, erwartet sie eine böse Überraschung. Oder viel mehr zwei.
«Im Briefkasten waren zwei Bussenbescheide», sagt Urban Lützelschwab. «Beim ersten wurden wir um 17.04 Uhr mit 92 km/h geblitzt. Beim zweiten um 17.05 Uhr mit 91 km/h. Und das auch noch am 1. April. Ich dachte, diese Bussen seien ein schlechter Aprilscherz.»
Die Polizei aber meint es ernst. Es sind zweimal 60 Franken fällig. Pius Bernasconi, stellvertretender Leiter der Nidwaldner Verkehrs- und Sicherheitspolizei: «Es stimmt, wir messen gelegentlich unweit des fest installierten Blitzkastens mit einem mobilen Radargerät. Dies darum, weil so mancher Kenner der Strecke vor dem Blitzkasten abbremst und danach wieder Gas gibt. Das ist rein präventiv.»
Doppelradarfallen gibt es auch in Zürich. Gestern um 11.20 Uhr etwa stand am Sihlquai ein mobiles Radargerät für eine interne Instruktion. Die Polizisten beobachteten Folgendes: Ein Töfffahrer (18) passierte einen fixen Radar im Bereich der Kornhausbrücke – und gab dann Gas! Wenig später erfasste ihn das mobile Gerät. Mit Tempo 96 statt erlaubten 50 km/h. Der Töff des Lernfahrers wurde konfisziert, seinen Lernfahrausweis für Motorrad und Auto musste er gleich abgeben.
Urban Lützelschwab ist trotzdem sauer und erwägt einen Rekurs. «Ich wurde ja für das gleiche Vergehen zweimal bestraft. Das ist ungerecht.»