Fahrer entlassen
Luzerner Buschauffeur masturbiert während der Fahrt

Eine Pendlerin erwischte einen VBL-Chauffeur bei der Selbstbefriedigung – während der Mann mit der anderen Hand das Lenkrad bediente. Nun läuft ein Disziplinarverfahren.
Publiziert: 14.04.2020 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2020 um 23:54 Uhr
In einem VBL-Bus masturbierte ein Chauffeur bei der Fahrt. (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE
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Statt seine volle Aufmerksamkeit der Strasse zu widmen, konzentrierte sich ein Luzerner Buschauffeur auf sein Vergnügen. Der Mann masturbierte während der Fahrt in unmittelbarer Nähe zu den Gästen und wurde dabei erwischt, wie «20 Minuten» berichtet.

Möglicherweise fühlte sich der Fahrer unbeobachtet, weil hinter ihm die Absperrung wegen des Coronavirus angebracht war. Um die Mitarbeiter und die Fahrgäste zu schützen, wurden bereits vor einigen Wochen die vordersten Plätze hinter dem Sitz des Fahrers mit einem Band abgeriegelt. Auch das Ein- und Aussteigen ist nur noch durch die hintere Tür möglich.

Der Mann vergass wohl die freie Sicht auf den Rückspiegel. Dort war der sexuelle Akt deutlich zu sehen, sagt eine Pendlerin zu «20 Minuten».

Mitarbeiter entlassen

Sie filmte den Chauffeur und schickte das Video den Verkehrsbetrieben Luzern (VBL) zu. «Wir haben Kenntnis von diesem Vorfall, uns wurde das Video ohne Zensur zugespielt», sagt VBL-Sprecher Sämi Deubelbeiss. Die VBL würden den Vorfall aufs Schärfste verurteilen und sich bei allen betroffenen Personen entschuldigen. Gegen den Mann wurde ein Disziplinarverfahren eröffnet. Nach einem Gespräch mit dem betroffenen Mitarbeiter habe man sich am Dienstag von ihm getrennt.

Da der Chauffeur beim Fahren masturbierte, hatte er gegen die Verkehrsregeln verstossen. «Das Gesetz sagt klar, dass man während der Lenkung eines Fahrzeugs die Aufmerksamkeit auf den Verkehr und die Bedienung des Fahrzeugs richten soll», sagt Urs Wigger, Sprecher der Luzerner Polizei zur Gratiszeitung.

Weiter könnte sein Verhalten auch unter den Tatbestand der sexuellen Belästigung oder Exhibitionismus fallen. Bei der Luzerner Justiz war in der Sache bislang keine Anzeige eingegangen.

Weitere Fälle von Exhibitionisten im ÖV

Dass Leute im ÖV ihre Geschlechtsteile auspacken, ist keine Seltenheit. Im Februar wurde ein 30-jähriger Schweizer zu einer Busse von 1050 Franken verurteilt, weil er im Zug neben einer Frau masturbierte.

Fast drei Jahre Knast kassierte der Tamile Amar I.* (35). Er schändete eine Frau im Zug. Während sie schlief, strich er ihr mit seinem Penis über die Wange.

Der Exhibitionist onanierte auch vor einem zum Tatzeitpunkt 15-jährigen Mädchen bis zum Samenerguss. Im Januar wurde er verurteilt. Neben der unbedingten Gefängnisstrafe von zwei Jahren und acht Monaten wird er für fünf Jahre des Landes verwiesen. Zudem muss er der schlafenden Frau eine Genugtuung von 3000 Franken bezahlen, zwei weiteren Opfern 3500 Franken. (man/SDA)

*Name geändert

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