70 Feuerwehrleute kämpfen in der Nacht auf Sonntag gegen die meterhohen Flammen, die in Ennetmoos NW den Nachthimmel hellrot erleuchten. Ein denkmalgeschütztes Schindelhaus gerät vor Mitternacht in Brand. Doch trotz des engagierten Einsatzes können die Feuerwehrleute das Dreifamilienhaus nicht mehr retten: Das Dach fällt in sich zusammen, die Wohnräume werden zerstört. Nur noch die Grundmauern und die Fassade des ersten Stockwerks ragen am Sonntag aus dem Nebel.
Immerhin kommen beim Inferno keine Personen zu Schaden. Dies nur dank des heldenhaften Einsatzes eines Feuerwehrmanns. Er ist einer der ersten Retter vor Ort, erfährt, dass eine Bewohnerin (85) im ersten Stock noch im Haus ist. «Er hat ein Holzgestell an die Wand gelehnt und stieg durch ein Fenster ein», berichtet der Familienvater (41), der im selben Haus wohnt und sich zusammen mit seiner Frau und der kleinen Tochter (6 Monate) noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Der Feuerwehrmann schultert die Seniorin und bringt sie über das Holzgestell in Sicherheit.
Laut der Kantonspolizei Nidwalden war die 85-Jährige bei der Rettung noch bei Bewusstsein. «Aber man musste ihr offenbar aus dem Haus helfen», sagt Sprecher Dario Habermacher zu BLICK. Mit leichten Verletzungen wurde sie ins Kantonsspital gebracht. Sie erlitt eine Rauchgasvergiftung.
Im zweiten Stock ging der Rauchmelder los
Wieso die Grossmutter das Haus nicht rechtzeitig verliess, ist unklar. «Vielleicht fand sie im Rauch den Ausgang nicht mehr», mutmasst der Familienvater. Bevor bei ihm im zweiten Stock überhaupt etwas zu riechen war, sei der Rauchmelder angegangen. «Als wir dann von unten den Rauch sahen, haben wir schnell gewusst, dass es ein grösseres Feuer ist. Deshalb begaben wir uns sofort ins Freie», erzählt der Mann. Weder Portemonnaie noch Papiere noch die Kuscheltiere der Kleinen konnte er mitnehmen. «Ich suche jetzt in den Trümmern, ob ich noch was finde», sagt er am Sonntag zu BLICK. Seiner Familie gehe es gut – der erste Schock sei bereits überwunden.
Am Haus entstand ein Sachschaden von mehreren 100'000 Franken. Die Brandursache ist noch unbekannt.