Von der guten Stube an den Strassenrand – die Christbäume haben ausgedient. Doch bevor sie endgültig verschwinden, sind die Tännchen dem Menschen noch ein letztes Mal dienlich. «Bei uns werden sie gehäckselt», sagt Katharina Bütler von der Abteilung Umwelt und Energie der Gemeinde Kriens. Die Bewohner konnten ihre Christbäume an sechs Standorten deponieren. Gestern wurden die Überreste gratis abgegeben. «Die Häcksel werden für Gartenplätze, Kompost etc. verwendet.»
In der Stadt Luzern können Christbäume ohne Schmuck und Glitzerfäden mit der Grünabfuhr entsorgt werden. Sie landen schlussendlich in der Kompostieranlage der Weiherhus-Kompost AG in Blatten bei Malters. «Schätzungsweise verarbeiten wir 50 bis 60 Tonnen Christbäume pro Jahr», sagt Christoph Meierhans von Weiherhus. Rund drei Viertel kommen aus der Stadt Luzern, der Rest aus anderen Agglomerationsgemeinden.
«Bäume, die zusammen mit der Grüngutsammlung bei uns ankommen, werden kompostiert und als solcher wieder verkauft», sagt Meierhans. Reine Baum-Lieferungen werden bei hohen Temperaturen verbrannt. «Daraus gewinnen wir Gas. Damit werden Turbinen in Domat/Ems betrieben.»
Auch aus Zuger Bäumen entsteht Energie: Christbäume werden mit der Grünabfuhr entsorgt und in der Kompostier- und Vergäranlage Allmig bei Baar zu Kompost verarbeitet. «Aus dem bei der Kompostierung anfallenden Biogas kann zudem Strom ins Netz abgegeben werden. Lokale, erneuerbare Ressourcen werden so optimal genutzt», erklärt Bruno Trüssel, Leiter Abfallbewirtschaftung der Stadt Zug.
Noch einen anderen Weg geht die Stadt Zürich: Dort entsteht in einem Kehrichtheizkraftwerk Wärme. Kompostieren wollen die Zürcher die Bäume nicht, weil sie mit Resten von Kerzenwachs, Lametta und anderen Stoffen verschmutzt sein könnten. In Luzern dagegen sei das laut Meierhans von Weiherhus kein Problem: «Bei uns kommen die Bäume sehr sauber an.» Dies auch, weil man die Leute stets in Kampagnen informiere. Zudem habe er oft Schulklassen zu Besuch, denen dies alles erklärt würde