Sekundarlehrerin Christine Schneider (57) ist empört. «Die Raserei hat schon vier meiner Katzen das Leben gekostet», sagt sie. «Die Raser töten meine Tiere. Und auch mein Pferd wurde angefahren.»
Dabei wäre rechtlich alles klar: Die Leisibachstrasse ist mit einem Fahrverbot belegt, ausgenommen Zubringerdienst.
Vor zwei Wochen wurde die vierte Katze von Christine Schneider totgefahren. Der zweijährige Kater Moritz. «Ausgerechnet jetzt, wo er langsam zutraulich geworden ist! Vor einem Jahr hatte ich ihn von einem stillgelegten Bauernhof zu mir geholt, damit er den Winter übersteht. Langsam fasste er Vertrauen – und genau jetzt wird Moritzli überfahren!»
Der Tierarzt stellt völlig zerrissene Eingeweide fest, was auf eine grosse Aufprallgeschwindigkeit hindeutet. «Mit dem Verlust fertig zu werden ist eine Sache», meint die Sekundarlehrerin, «aber die offensichtliche Gleichgültigkeit der vorbeibrausenden Autofahrer hinzunehmen, schmerzt zusätzlich.»
Unverständnis macht sich im Quartier breit. Und wird auch zu Wut gegenüber Gemeinde und Polizei, welche «nichts unternehmen», ärgert sich Christine Schneider.
Auf der Gemeinde ist das Problem zwar erkannt. «Dass diese Strasse als Schleichweg benutzt wird, ist ein bekanntes Problem und uns ein Dorn im Auge! Aber überprüfen kann das nur die Polizei», stellt der Gemeindepräsident Urs Waldispühl (67, CVP) klar. «Wir haben alles gemacht, was wir können: Wir haben die Polizei auf dieses Problem hingewiesen und beim Bauamt angefragt wegen einer Barriere. Der Ball liegt also beim Bauamt.»
Den Anwohnern bleibt nur die Angst. «Wir sind ohnmächtig», sagt Christine Schneider.