Barmettler serviert ihren letzten Gästen gerade das Zmittag, als gegen 13.30 Uhr eine blonde, etwa 45 Jahre alte Frau die Stube des Gasthofs St. Niklaus in Geuensee LU betritt. «Sie hatte unsere vier Katzenbabys im Garten entdeckt», sagt die Wirtin, «und fragte mit Luzerner Dialekt, ob sie eines haben könnte. Ich habe ihr gesagt, dass das nicht geht.»
Die acht Wochen alten Büsi sind bereits anderen Familien versprochen, in den nächsten vier Wochen sollten sie abgegeben werden. Die fremde Frau verlässt das Lokal. Dann geht alles ganz schnell. «Eine Mitarbeiterin rief mich in die Küche», sagt Barmettler. Sie hatte beobachtet, wie ein Mann im Garten hinter dem Lokal eines der Büsi packte und wegrannte. «Wir konnten gar nicht so schnell reagieren, wie das Paar in einen hellblauen Kastenwagen sprang und davonraste.»
Die Wirtin ist perplex ob so viel Dreistigkeit: «Wir sind völlig fertig. Und Katzenmami Daisy sucht seit Sonntag immer wieder nach ihrem Jungen.»
Das Schlimmste: Kätzchen darf man erst nach etwa zwölf Wochen von der Mutter trennen. Auch das entführte Kleine wurde noch von Daisy gesäugt. «Wir haben Angst, dass es ohne sein Mami stirbt», sagt Barmettler, und bittet die Diebe, das Kätzchen zurückzubringen.
Sie will Anzeige gegen Unbekannt erstatten – und es wurde eine Belohnung ausgesetzt. «Ein Herr vom Verein gegen Tierfabriken hat versprochen, dem Finder 1000 Franken zu schenken.»