Calida-Erbe ist Dozent
Das Drogen-Camp der Uni geht in die Unterhose

Im Begegnungszentrum Felsentor, hoch auf der Rigi, sollen Probanden meditieren und Drogen schlucken. Die Stiftung gehört Calida-Erben Vanja Palmers. Der Zenlehrer ist Veganer, Tierschützer – und lebte zehn Jahre in einem buddhistischen Kloster.
Publiziert: 05.11.2014 um 16:03 Uhr
|
Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:59 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren

Das Begegnungszentrum Felsentor liegt idyllisch auf 1130 m.ü.M. über dem Vierwaldstättersee. Dort finden nächsten Monat und im März zwei je einwöchige Drogencamps statt. Je zehn Probanden schlucken für eine Studie der Universität Zürich Drogen. Konkret geht es um den Wirkstoff der Zauberpilze (Psilocybin).

Die Teilnehmer meditieren gleichzeitig im Begegnungszentrum Felsenau. Zenlehrer ist Vanja Palmers (66), der die Stiftung Felsentor präsidiert. Wer ist dieser Mann?

Vanja Palmers wurde in Wien geboren, kurz darauf zog die Familie in die Schweiz. Der Calida-Millionenerbe sollte wie seine Brüder in das Familien-Textilimperium einsteigen. Palmers studierte deshalb Nationalökonomie.

Ausstieg zum Hippie

Ende der 60er Jahre gründete er mit seiner damaligen Freundin, einer Modedesignerin, die Avantgardisten-Boutique Vanja Palmers. Von einem Tag auf den anderen wurde Palmers zum Hippie und zum klassischen Aussteiger. 

Er reiste durch die Welt und lebte zehn Jahre in einem buddhistischen Kloster in den USA. Nach seiner Rückkehr heiratete er seine Freundin und wurde Vater einer Tochter.

Palmers ist heute Zen-Priester, Tierschützer, Veganer und betreibt zwei Meditationszentren. Eines davon ist das Begnungszentrum Felsentor, das gleichzeitig eine Tierschutzstelle ist.

Warum beteiligt sich Palmers an der Drogen-Studie der Universität Zürich? «Psilocybin kann, ähnlich wie bei der Meditation, die Grenzen des Selbst lockern und unsere Aufmerksamkeit auf die Durchlässigkeit des Phänomens richten», sagt Palmers. Psilocybin löst einen LSD-ähnlichen Rausch aus. Als Hippie sei LSD ein wichtiger Teil seines Lebens gewesen, sagte er kürzlich gegenüber der Online-Zeitung «zentral+».

Vanja Palmers engagiert sich auch politisch. Sein Bruder Walter Palmers ist im Vorstand der Ecopop-Initiative, Vanja Palmers unterstützt das Anliegen. Er sponserte unlängst auch eine Doktorarbeit der ETH, bei der es um den Einfluss von Kuhglocken auf die Kühe ging. (btg)

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?