Heute Morgen um 4.22 Uhr hat die S1 den Bahnhof Luzern in Richtung Olten verlassen. Es war der erste Zug nach einer knapp fünftägigen Zwangspause. Bald füllte sich der Bahnhof nach Tagen der Stille wieder mit Menschen. Die SBB beschenkt die Pendler heute Morgen mit Schoggiherzen und bedankt sich damit für ihre Geduld.
«Die Leute sind froh, dass es wieder läuft», sagt Silvia Christen, die die Schoggi verteilt, zu BLICK. Nach der Entgleisung eines Eurocity-Zugs im Bahnhof Luzern sind die Reparaturarbeiten in der Nacht auf heute abgeschlossen worden. Der Neustart ist gelungen: Der Betrieb läuft weitgehend normal, bei der Unfallstelle sind noch einige Gleisarbeiter zugange. Gemäss SBB sind einige Züge ein paar Minuten verspätet, es kommt zu vereinzelten Gleisänderungen.
400 Meter neue Gleise
Die Arbeiten liefen seit Mittwoch auf Hochtouren: Experten entfernten schon in der ersten Nacht die kaputten Fahrleitungsmasten, die der EuroCity bei der Entgleisung zerstörte (BLICK berichtete). Rund um die Uhr verkehrten 20 Ersatzbusse von sechs verschiedenen Unternehmen. Laut SBB-Sprecher Oli Dischoe werden seit Mittwoch 400 Meter Gleis neu verlegt, vier Weichen ersetzt und zwei umgebaut. Die Arbeiter bewegten zwischen 150 bis 200 Tonnen Schotter, um überhaupt an die verbogene Steuerung kommen.
Bei der Entgleisung hatten sich im Unglückszug 160 Passagiere befunden, sechs waren leicht verletzt worden. Es entstand ein Sachschaden in Millionenhöhe. Die Unfallursache ist weiterhin unklar und wird von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST abgeklärt. (gf/stj/gru)