Als Schwangere 43 Kilo zugenommen
Luzernerin muss Schönheits-OP selbst zahlen

Eine Frau (28) aus Luzern hat gemäss eigener Aussage einen «verunstalteten Körper» wegen der Schwangerschaft. Doch die Krankenkasse will für eine OP nicht aufkommen.
Publiziert: 26.11.2014 um 20:03 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:42 Uhr

Der Horror für jede werdende Mutter: Eine junge Luzernerin nimmt während der Schwangerschaft 43 Kilogramm zu. Vor der Schwangerschaft wog sie 56 Kilo bei einer Körpergrösse von 1,67 Meter. Am Ende der Schwangerschaft brachte sie fast 100 Kilo auf die Waage.

Nach der Geburt der Tochter speckte die Frau alles wieder ab: Nach 13 Monaten wog sie noch 54 Kilogramm. Doch die Diät ging nicht ohne Spuren an der Frau vorbei. Hauterschlaffungen an den Oberarmen, am Bauch, am Hintern und an den Oberschenkeln waren die Folgen. Das berichtete die «Neue Luzerner Zeitung» heute.

Frau hält ihren Körper für «verunstaltet»

Für die Frau waren die Hautlappen sogar so schlimm, dass sie einen Schönheitschirurgen aufsuchte. Der Arzt ersuchte die Krankenkasse der Frau um Kostengutsprache für eine Korrektur. Beigelegt war auch ein Gutachten eines Psychotherapeuten, das bestätigte, dass die Frau unter dem «verunstalteten Körper» litt.

Doch die Swica lehnte ab. Eine Beschwerde beim Kantonsgericht blieb ebenfalls erfolglos. Und jetzt hat auch das Bundesgericht eine Kostenübernahme abgelehnt. Grund: Die Hauterschlaffungen hätten nicht das Mass überschritten, bei dem von einer äusserlichen Verunstaltung und einer schweren Beeinträchtigung gesprochen werden könne.

Traumatische Ereignisse in der Kindheit

Die Probleme, die die Frau mit ihrem Körper hat, seien psychisch bedingt und würden vermutlich auch mit traumatischen Ereignissen in der Kindheit zusammenhängen. Deshalb müsse sie sich einer psychotherapeutischen Behandlung unterziehen. Erst wenn dadurch geklärt werde, dass ein Eingriff nötig sei, könne eine Kostengutsprache erteilt werden. (kab)

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