Auch dieses Jahr wandern weniger EU-Bürger in der Schweiz ein als zuvor. Dies zeigen noch unveröffentlichte Zahlen aus dem ersten Quartal, die der «NZZ am Sonntag» vorliegen. Demnach beläuft sich der Wanderungssaldo per Ende März noch auf 8550 Personen, 13 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.
So tief war die Zahl noch nie, seit die volle Personenfreizügigkeit im Mai 2007 eingeführt wurde. Insgesamt ging die Nettozuwanderung aus EU- und Nicht-EU-Ländern um 2,6 Prozent zurück. Geht es so weiter, wird sie 2017 auf deutlich unter 60'000 Personen zu liegen kommen. Das entspricht eher der Bevölkerung der Stadt Biel als St. Gallen (80'000 Einwohner). Seit Jahren wird damit argumentiert, die Schweiz wachse jährlich um eine Stadt St. Gallen an.
Experten begründen den Rückgang damit, dass es EU-Staaten wie Deutschland, Spanien und Portugal wirtschaftlich wieder besser geht. SVP-Nationalrat Andreas Glarner ermahnt aber den Bundesrat trotz der sinkenden Zuwanderung, mit den Massnahmen zur Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative weiterzumachen. Es gebe einen Volksauftrag, die Zuwanderung zu senken. «Natürlich muss der Bundesrat also die Ventilklausel anrufen», so Glarner. (rey)