Das Generalabonnement ist eine schöne Sache: Besitzer können schweizweit unbegrenzt Bahn, Bus und Tram fahren. Kein Wunder, ist das GA beliebt – trotz des relativ hohen Preises. Für Pendler mit kleinem Portemonnaie gibt es eine Alternative: Statt einmal im Jahr Tausende Franken hinzublättern, zahlt man monatlich ein paar Hundert Franken.
Doch das lohnt sich nicht, im Gegenteil. BLICK hat analysiert, wie hoch die Zinsen beim Monats-Abo gegenüber dem Jahrespreis sind. Resultat: Wer das GA monatlich abstottert, zahlt mehr, als nahezu jede Bank für Kleinkredite verlangen würde.
So blechen etwa Senioren 16,1 Prozent effektiven Jahreszins, wenn sie das Rentner-GA für den Jahrespreis von 2880 Franken in zwölf Raten à 260 Franken bezahlen. Noch teurer ist das Kinder-GA: Wer die Monatsrate von 160 Franken ein Jahr lang bezahlt, zahlt im Vergleich zum Jahrespreis (1645 Franken) satte 33,9 Prozent Zins.
Die Berechnung basiert auf der Formel für den effektiven Jahreszins.
Günstiger wäre ein Kleinkredit
Günstiger käme man zum GA, wenn man bei einer Bank einen Kleinkredit aufnehmen würde. Diese darf nicht mehr als den Wucherzinssatz verlangen, den der Bundesrat letzten Sommer von 15 auf zehn Prozent limitierte. So könnte ein Erwachsener beim Zweitklass-GA 100 Franken im Jahr sparen, wenn er etwa bei der Migros-Bank einen Konsumkredit mit effektivem Jahreszins von 5,9 Prozent aufnehmen würde (siehe Tabelle).
Pikant: Wer erste Klasse fährt, wird weniger stark zur Kasse gebeten.
Konsumentenschützerin Sara Stalder (50) spricht von «Abzockerei», als BLICK sie mit den Recherchen konfrontiert. «Das kann doch nicht wahr sein!», schimpft sie. Für sie sei es «absolut unverständlich», dass jene Pendler geschröpft werden, die sich das GA ohnehin nicht auf einen Schlag leisten könnten. Noch schlimmer findet sie jedoch, dass dadurch Pendler der zweiten Klasse härter betroffen sind: «Mit dieser Preispolitik werden Pendler unnötig in die Kreditfalle getrieben!»
Rüge vom Preisüberwacher
Die hohen Monatspreise sind bereits ein Thema beim Preisüberwacher geworden: Stefan Meierhans (48) hat die Verantwortlichen gerügt. BLICK weiss: Im Schriftverkehr wurde auch die Legalität der überrissenen Monatspreise in Frage gestellt. Noch gibt es keine Lösung. «Man hat mir aber zugesichert, dass im Laufe des Jahres Vorschläge dazu auf dem Tisch liegen», sagt Meierhans zu BLICK.
Die für GA-Preise zuständige Branchenorganisation CH-direct nimmt dieses Anliegen nach der Rüge ernst. Sprecher Roger Baumann bestätigt: «Wir werden den Gremien spätestens bis zum kommenden Fahrplanwechsel eine Regelung mit tieferem effektivem Jahreszins zur Abstimmung unterbreiten.»
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