Am Mittwochnachmittag wurde in Sitten VS der bisherige Hitzerekord des Jahres geknackt – mit 38 Grad! Die bisher zweite Hitzewelle in diesem Jahr lässt auch die Ozonwerte erneut stark ansteigen. Wer kann, kühlt sich in der Badi ab. Alle anderen müssen weiter schwitzen.
Ins Schwitzen kommen in diesen Tage auch alle, die Feuerwerk lieben. Die momentane Trockenheit schürt nämlich die Angst vor einem Feuerwerksverbot am Nationalfeiertag. Müssen Schweizer tatsächlich auf Raketen, Böller und Zuckerstöcke verzichten? «Das Wochenende ist dafür entscheidend», sagt Roger Perret von Meteonews.
«Es wäre besser, wenn das Wasser in Schüben kommt»
Momentan ist es in der Schweiz extrem trocken – dürre Felder und ausgetrocknete Bäche prägen das Landschaftsbild. Das könnte sich aber am Wochenende ändern, sagt Meteorologe Perret. «Am Samstag kommen die ersten Gewitter, es folgen kräftige Schauer.» Lokal könne es sogar so viel Wasser geben, dass die Gefahr von Überschwemmungen besteht.
Ob das aber reicht, um die ausgetrocknete Landschaft wieder mit Wasser zu versorgen, werde sich zeigen. Denn es komme darauf an wie der Regen fällt, sagt Perret. «Damit der Boden das Wasser richtig aufnehmen kann, wäre es besser, wenn es in Schüben kommt und nicht alles auf einmal.» Deshalb sei das Wochenende so entscheidend ob die Trockenheit anhält oder nicht. Für Perret ist aber klar: «Die Situation ist sicher besser als letztes Jahr.»
Auch Bern und Zürich warten Wochenende ab
Im Grossen und Ganzen stehen die Chancen für ein Feuerwerk am 1. August gut, sagt Perret. «Wenn es zu einem Feuerwerksverbot kommt, dann eher lokal – ein flächendeckendes Verbot erwarten wir nicht.» Denn auch die Temperaturen seien bis Mitte nächster Woche weniger hoch als bisher, zwischen 25 und 27 Grad warm soll es werden.
Für die grossen Feuerwerke in den Städten Bern und Zürich wurden bisher keine Verbote verhängt. Aber auch dort will man zuerst das Wochenende abwarten, wie es auf Anfrage heisst. Die Kantone und die Gemeinden können bei Waldbrandgefahr aber jederzeit das Zünden von Feuerwerk verbieten. In einigen Kantonen ist die Waldbrandgefahr derzeit auf Stufe 3 von 5 – also auf «erheblich».
So auch im Kanton Aargau. Sollte die Trockenheit aber anhalten, sei mit einem bedingten Feuerverbot zu rechnen – also Gefahrenstufe 4. Mit einem absoluten Feuerverbot, Gefahrenstufe 5, rechnen die Aargauer Behörden am 1. August voraussichtlich nicht. Dennoch dürfe die Gefahr nicht unterschätzt werden. Bei fliegendem Feuerwerk sei deshalb ein Sicherheitsabstand von 200 Metern zum Waldrand einzuhalten. Der Kanton Glarus empfiehlt wegen der Waldbrandgefahr sogar auf das Feuerwerk am 1. August freiwillig zu verzichten.
Pflanzen brauchen dringend Wasser
Die momentane Hitzewelle bereitet aber nicht nur Liebhabern von Feuerwerk Sorgen. Vor allem Landwirte gehören zu den Geplagten der Hitze. Beispielsweise sei gar die Zuckerrübenernte in Gefahr, wie es im «Bieler Tagblatt» heisst. Die anhaltende Trockenheit setze den Pflanzen zu, sie bräuchten dringend Regen.
Im Kanton Thurgau führte die Trockenheit bereits zu drastischen Massnahmen. Wie es im «St.Galler Tagblatt» heisst, rief die Gemeinde Eschenz ihre Bevölkerung zum Wassersparen auf. Für diese gilt: Kein Autowaschen, kein Füllen von Pools und keine Bewässerung von Rasenflächen!