Wirt Xaver Schuler vom Stoos SZ ist sauer wegen Noro-Virus
«Fast musste ich mein Jubiläum spülen»

Das Noro-Virus machte die Schüler auf dem Stoos SZ krank. Doch vor der Virusmeldung hatte es in der Gerüchteküche gebrodelt. Die Wirte im Bergdorf wurden verdächtigt.
Publiziert: 16.02.2017 um 09:41 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:22 Uhr
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Erleichtert feiert Wirt Xaver Schuler (70, M.) mit den Stammgästen Norbert Schuler (70, l.) und Gusti Schönenberger (71) sein Jubiläum. Das Noro-Virus war schuld am Durchfall von 80 Schülern und ihren acht Lehrern eines Ferienlagers auf dem Stoss SZ.
Foto: Anian Heierli
Anian Heierli

Es waren also nicht die Spaghetti. Das Norovirus setzte 80 Schüler ausser Gefecht. Die Jugendlichen litten am Wochenende an Durchfall und Erbrechen, nachdem sie auf dem Stoos SZ im Skilager gewesen waren (BLICK berichtete). Das Image des Ferienorts trug dennoch einen Schaden davon. Denn bevor das Labor der Urkantone das Virus fand, brodelte im Bergdorf die Gerüchteküche.

«Kinder meiner Mitarbeiter werden gehänselt»

Jeder verdächtigte jeden. Ein Faustschlag in die Gesichter der Wirte. Xaver Schuler (70) vom Hotel Alpstubli kämpft mit den Tränen: «Im Tal wurde herumerzählt, dass ich schuld sei.» Er sagt zu BLICK: «Sogar die Kinder meiner Mitarbeiter werden gehänselt.» Dabei ist Fakt: Die erkrankten 80 Schüler und acht Lehrer aus Buttikon SZ waren nie bei ihm zu Gast.

Der Dorfklatsch ist für Wirt Schuler doppelt bitter. Der Einheimische feierte gestern Jubiläum. Sein heimeliges Restaurant ist 7777 Tage am Stück geöffnet. «Fast musste ich das Jubiläum spülen», sagt er. Doch am Mittag klaren die Stimmung und der Himmel auf. Wirt Schuler erklärt erleichtert: «Ich lasse mir den Tag nicht vermiesen und stosse mit Freunden an.» Unbesorgt geniessen sie feine Älplermagronen mit Bratwurst auf der sonnigen Terrasse.

Auch im Dorfladen gibt es nur ein Thema. Am Dienstag wurde die Bevölkerung aufgefordert, das Wasser vorsorglich abzukochen. «Danach gab es Hamsterkäufe», sagt Chef Josef Suter. «In den ersten zwei Stunden verkaufte ich 700 Liter stilles Mineralwasser.» Trotzdem will er nicht vom grossen Geschäft reden. Im Gegenteil: «Für unseren Ruf ist das schlecht. Ich hoffe, es beruhigt sich bald wieder.»

Betroffener Wirt will anonym bleiben

Nach dem Laborergebnis atmet auch der Wirt auf, bei dem die Schüler speisten. «Ich bin froh, dass es nicht mein Essen war. Wir haben wöchentlich Schulklassen. Die Kinder sind immer glücklich», sagt er zu BLICK.

Nach der unappetitlichen Angelegenheit haben die Einheimischen nur einen Wunsch: «Hoffentlich kommt unserer Dörfchen rasch zur Ruhe, damit die Gäste ihre Freizeit geniessen können.»

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Was sind Noro-Viren?

Dem Bundesamt für Gesundheit zufolge erkranken in der Schweiz jährlich rund 400'000 Personen an Noroviren. In Europa treten Infektionen vor allem in Wintermonaten auf.

Noroviren sind Durchfallerreger, die über den Mund oder die Nase von Mensch zu Mensch übertragen werden. Anstecken können sich Menschen über verunreinigte Flächen, durch Inhalation in der Luft schwebender Tröpfchen oder durch verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser.Noroviren können laut Mitteilung überall auftreten.

Sie sind für die Mehrzahl der nicht durch Bakterien bedingten Durchfälle verantwortlich. An Orten, wo Menschen auf engem Raum zusammen kommen, können gehäufte Krankheitsausbrüche auftreten. Vorbeugen lassen sich Norovirus-Erkrankungen laut dem Laboratorium der Urkantone durch gute Händehygiene.

Ausserdem müssten verunreinigte Gegenstände und Oberflächen gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Erkrankte Personen dürften zudem keine Mahlzeiten zubereiten.  (SDA)

Dem Bundesamt für Gesundheit zufolge erkranken in der Schweiz jährlich rund 400'000 Personen an Noroviren. In Europa treten Infektionen vor allem in Wintermonaten auf.

Noroviren sind Durchfallerreger, die über den Mund oder die Nase von Mensch zu Mensch übertragen werden. Anstecken können sich Menschen über verunreinigte Flächen, durch Inhalation in der Luft schwebender Tröpfchen oder durch verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser.Noroviren können laut Mitteilung überall auftreten.

Sie sind für die Mehrzahl der nicht durch Bakterien bedingten Durchfälle verantwortlich. An Orten, wo Menschen auf engem Raum zusammen kommen, können gehäufte Krankheitsausbrüche auftreten. Vorbeugen lassen sich Norovirus-Erkrankungen laut dem Laboratorium der Urkantone durch gute Händehygiene.

Ausserdem müssten verunreinigte Gegenstände und Oberflächen gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Erkrankte Personen dürften zudem keine Mahlzeiten zubereiten.  (SDA)

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