Zweieinhalb Stunden lang in Lausanne
Eltern lassen Baby in Tiefgarage und gehen essen

Während sich ein Elternpaar in einem Luxus-Restaurant verwöhnen liess, musste sein Baby im Auto warten. Als die Polizei das Kind aus dem Wagen holte, hatte es sich eingenässt, war traumatisiert. Für ihr rücksichtsloses Verhalten wurden die Eltern nun verurteilt.
Publiziert: 02.10.2019 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2019 um 19:27 Uhr
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Die Polizei musste das Kleine retten (Symbolbild).
Foto: imago stock&people

Ein 71-jähriger Schweizer und eine 40-jährige Ukrainerin wollten letzten Mai im Restaurant des Nobel-Hotels Beau-Rivage Palace in Lausanne zu Mittag essen – aber nicht mit ihrem Baby. Das Pärchen liess ihr Kleines im Mai einfach in der Tiefgarage im Auto zurück. Bei geschlossenen Fenstern und mindestens 20 Grad.

Erst die Polizei erlöste das Kind nach zweieinhalb Stunden von seinen Qualen. Die Beamten schlugen die Scheibe ein und retteten das Baby. Sein Zustand: verstört und traumatisiert.

In ihrem Bericht schrieb die Polizei laut «20 Minuten»: «Das Kind schrie, sein Gesicht war ganz rot, heiss und voller Tränen. Sein Haar war durchnässt und die Windeln so voll mit Urin, dass diese bereits am überlaufen war.»

«Das macht nichts»

Die Eltern zeigten keine Einsicht oder Reue über ihr Verhalten. Als der Hotelmanager zu ihrem Tisch kam, war ihre Reaktion: «Das macht nichts. Solche Dinge passieren. Setzen Sie sich und trinken Sie etwas mit uns.»

Für ihr rücksichtsloses Verhalten wurden der Schweizer und die Ukrainerin verurteilt. «Aus persönlichen Gründen und aus Angst vor verurteilenden Blicken habe das Paar das Baby im Auto zurückgelassen», schrieb der Staatsanwalt.

Sie setzten das Kind zwar nicht dem Tod aus. Und die 40-Jährige hatte einmal kurz nach dem Kleinen geschaut. Dennoch handelten die beiden fahrlässig. Sie wurden mit einer Geldbusse belegt. Eine Ausweisung der Ukrainerin wurde für unverhältnismässig befunden. (jmh)

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