Seit Ende September treffen monatlich mehr als 200 Flüchtlinge im Wallis ein. Nebst Zivilschutzanlagen müssen die Behörden auch andere Unterkunftsmöglichkeiten für die Geflüchteten finden. So will der Kanton Wallis das Gästehaus St. Ursula in Brig VS für sechs Millionen Franken kaufen und zu einer Flüchtlingsunterkunft umfunktionieren.
Bisher wurde das Gästehaus als Hotel- und Cateringbetrieb geführt. Wegen der grossen Gartenanlage werden gelegentlich auch Hochzeitsapéros ausgerichtet. Dafür waren bisher acht Mitarbeitende angestellt. Sie alle werden wegen der Pläne der Behörden aber per Ende April ihre Kündigung erhalten, wie der «Walliser Bote» berichtet. Bis Ende Juni werden sie noch im Gästehaus tätig sein. Dann sind sie arbeitslos.
«Brauchen weiterhin Mitarbeiter»
Roger Fontannaz, Chef des kantonalen Amts für Asyl, bestätigt gegenüber dem «Walliser Boten» die Kündigungen. Er betont aber, dass sich die Mitarbeiter «im Anschluss allesamt wiederum bei uns bewerben» können. Welche Art von Stellen künftig ausgeschrieben werden, sei aber noch nicht klar. Erst müsse der Kauf abgeschlossen sein. Danach werde man sich darüber Gedanken machen.
Klar ist hingegen, dass nicht nur Flüchtlinge im Haus St. Ursula untergebracht werden sollen. Auch Besucher sollen weiterhin übernachten können. Die Idee sei es, aus dem Gästehaus nicht nur ein Flüchtlingsheim zu machen, sondern «ein Begegnungsort für Einheimische, Gäste und eben Flüchtlinge». Dafür würden weiterhin Mitarbeiter gebraucht. Zusätzlich soll Fachpersonal für die Betreuung der Geflüchteten eingestellt werden. (obf)