«Wir begehen kleinere Delikte, um an Geld zu kommen», sagt Cédric* (17) zu Blick. Cédric wohnt mit seinem Bruder Marco* derzeit in einem Bungalow in der Region Sierre. Die beiden sind auf sich gestellt, der Vater sitzt im Knast, die Mutter hat die beiden verstossen. Es fehlt an Geld, denn weil der Vater inhaftiert ist, ist die Kinderrente der beiden blockiert. Die Brüder sind auch sonst schon mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, wegen verschiedener Delikte.
Für die forensische Psychologin Monika Egli-Alge (64) eine heikle Situation. «Die Jugendlichen drohen vollends in die Kriminalität abzurutschen, wenn der Staat jetzt nicht entschieden handelt», sagt sie. Die gesamte Situation der beiden zeige klar: «Nichts tun ist keine Option.»
Verschiedene Delikte, fragwürdige Moral
Zu diesem Schluss kommt die Expertin, weil die beiden schon Delikte begangen haben, um über die Runden zu kommen. «Umso breiter die begangenen Delikte aufgestellt sind, umso grösser ist die Rückfallgefahr.»
Der Umstand, dass die beiden Delikte begehen, um an Geld zu kommen, ist für Egli-Alge ein weiteres Warnsignal. «Man spricht in diesem Zusammenhang von einer Externalisierungstendenz, heisst: Die anderen sind schuld, dass ich klauen muss.» Auch dies ist ein Indikator für die Expertin, dass von den beiden weitere Delikte zu erwarten sind, sollten die Behörden nicht eingreifen.
Zur Not gegen den Willen
Ziel müsse es nun sein, die beiden auf den Kurs hin zu einem bürgerlichen Leben zu bringen. «Unsere Erfahrungen zeigen, dass dies durchaus möglich ist», sagt Egli-Alge.
Aber es brauche dafür ein entschiedenes Handeln seitens der involvierten Behörden. «Es ist immer schwer, das richtige Mass an Zwang zu finden», sagt die Psychologin. Fakt aber sei, dass es in gewissen Fällen nicht anders gehe. «Zur Not muss man gegen den Willen der Jugendlichen handeln, zum Beispiel in dem man sie zwangsweise in einem Heim platziert.» Letztlich gehe dabei auch immer darum, die Minderjährigen selbst vor Gefahren zu schützen.
* Name geändert
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