Behörden rechnen mit ständigen Abbrüchen
Alban Brigger erklärt, dass man hofft, dass weiterhin der Berg in kleinen Schüben ins Tal stürzt. «Es ist eine Frage von Stunden, aber es wird kommen.» Das Abbrechen in Schüben wäre für die Behörden das beste Szenario.
Damit ist Presskonferenz beendet.
Gemeindepräsident: «Sicherheit ist das Wichtigste»
Neben der Bevölkerung sei natürlich zentral, dass auch die Einsatzkräfte in Sicherheit seien.
Es gab einen Abbruch von 100'000 Kubikmetern
Gegen Mittag sei es zu einem Abbruch von rund 100'000 Kubikmetern gekommen, so Brigger. Das Material sei liegengeblieben. «Unsere Messgeräte werden wohl vom Berg gerissen werden, darum installieren wir nur ein Radarmessgerät, vor allem, weil morgen schlechtes Wetter angekündigt ist.» Weil bis zu 3 Millionen Kubikmeter direkt von einem Absturz betroffen seien, spreche man von einem möglichen Bergsturz.
Nun spricht der Kantonsvertreter Alban Brigger
Alban Brigger von der Dienststelle für Naturgefahren sagt: «Es ist das vorrangige Ziel, dass keine Menschen verletzt werden. Deshalb dürfen wir die Situation nicht unterschätzen.» Es sei deshalb gut, dass die Bevölkerung so effizient mitgespielt habe.
Der Berg werde seit letzter Woche intensiv überwacht, so Brigger. «Wir haben auch Helikopterflüge durchgeführt, um die Situation zu beurteilen.» Am Morgen habe man festgestellt, dass sich die Situation massiv zugespitzt hat. Der Berg bewegt sich im Meterbereich, insgesamt sind es 17 Meter. «Das ist sehr beunruhigend, auch, weil es neue Risse am Berg gibt.»
Man müsse davon ausgehen, dass im schlechtesten Fall über 5 Millionen Kubikmeter Material ins Tal stürzen könnten. Sie rechnen mit einem Grossabbruch in den nächsten Stunden. «Mit diesem Volumen können wir nicht abschätzen, wie weit in einem solchen Fall die Felsmassen Richtung Dorf vordringen würden.» Deshalb die Evakuierung des ganzen Dorfes.
Die Medienkonferenz beginnt
Matthias Bellwald, der Gemeindepräsident von Blatten, eröffnet die Medienkonferenz. Noch vor fünf Tagen hätte sich niemand die Situation vorstellen können, sagt Bellwald. In der Nacht auf heute seien neue Felsabbrüche zu hören gewesen. «Es wurden neue Risse am kleinen Nesthorn sichtbar.» Es sind bis zu 5 Millionen Kubikmeter in Bewegung.
Daraufhin wurde entschieden, das Dorf zu evakuieren, erklärt der Gemeindepräsident. Bellwald dankt den Nachbargemeinden für die Unterstützung.
Was tut sich am Berg?
Der Berg oberhalb Blatten droht weiterhin ins Tal zu stürzen. Doch unklar ist, wann dies passieren wird. Mehr Klarheit könnte eine Medienkonferenz bringen, die um 16.00 Uhr beginnt. Neben Vertretern der lokalen Behörden werden dort auch Experten des Kantons Wallis informieren. Unter anderem Kantonsgeologe Philippe Gsponer und Alban Brigger von der Dienststelle für Naturgefahren. Die brennendste Frage wird sein: Kommt der Berg als Ganzes oder brechen nur Teile ab. Davon wird massgeblich abhängen, wie gross die Schäden sein werden.