Unmut über Kleiderordnung
Schülerinnen protestieren gegen «T-Shirt der Schande»

Wer sich an dieser Genfer Schule «unpassend» kleidet, muss ein «T-Shirt der Schande» tragen – ein überlanges Kleidungsstück, das bis zu den Knien geht. Doch die Schülerinnen und Schüler wollen sich das nicht mehr gefallen lassen und protestierten am Mittwoch dagegen.
Publiziert: 01.10.2020 um 17:45 Uhr
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Am Mittwoch protestierten in Genf Jugendliche gegen die aus ihrer Sicht sexistische Kleidervorschrift einiger Schulen.
Foto: keystone-sda.ch

Wegen eines «sexistischen» Dresscodes an einigen Sekundar- und Mittelschulen gingen Genfer Jugendliche auf die Barrikaden. Dutzende Schüler protestierten am Mittwoch vor dem Kollegium Pinchat – einige bewusst leicht bekleidet. Sie forderten, dass die «erniedrigende» Kleiderordnung aufgehoben wird. Für grossen Ärger sorgte dabei vor allem das sogenannte «T-Shirt der Schande».

Dieses muss jeweils von Schülerinnen und Schülern des Kollegiums getragen werden, die sich nach Meinung der Schule unpassend kleiden. Nach den Sommerferien wurden insgesamt zwei Jungen und zehn Mädchen dazu verdonnert, das knielange Kleidungsstück zu tragen. Auf dem T-Shirt steht geschrieben: «Ich bin angemessen gekleidet.»

Bauchfrei ist verboten

Als unpassend gelten zum Beispiel bauch- oder schulterfreie Kleidungsstücke. Für Ärger sorgen zudem Röcke oder Shorts, bei denen die Oberschenkel zu sehen sind oder Kleidung mit anstössigen oder obszönen Botschaften. Nach Ansicht der Schülerinnen und Schüler ist die Kleiderordnung sexistisch.

Mädchen seien von dieser Massnahme zudem ungleich stärker betroffen als Knaben. Und: Die Vorschriften zeigten, dass die Kleidung von Mädchen kontrolliert werden könne. Die Thematik schlägt auch im Ausland hohe Wellen – beispielsweise berichteten sogar Medien aus Frankreich und Deutschland darüber.

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Schüler fordern Entschuldigung

Die Schülerinnen und Schüler haben zudem ein Protestschreiben an das Genfer Erziehungsdepartement geschickt. Darin fordern sie, dass Bildungsdirektorin Anne Emery-Torracinta (SP) die Orientierungsschulen verpflichtet, diese «erniedrigende» Praxis aufzugeben, die ihrer Ansicht nach «extrem und gefährlich für eine gesunde psychologische Entwicklung junger Menschen» ist.

Ebenso verlangen sie, dass die Kleiderordnung an Schulen überarbeitet wird. Geschehen soll dies in Zusammenarbeit mit feministischen und pädagogischen Vereinigungen. Zudem fordern die Schülerinnen und Schüler vom Erziehungsdepartement eine öffentliche Entschuldigung «für diesen schweren und verwerflichen Fehler». (bra)

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