Über hundert Erdbeben im Wallis – noch stärkere sind möglich
«Das ist eher ungewöhnlich für die Schweiz»

Im Wallis sind seit Dienstagnacht über hundert Erdbeben zu spüren gewesen. Bislang führte dieser aussergewöhnlich aktive Erdbebenschwarm nur zu kleinen Schäden. Doch der Schweizerische Erdbebendienst warnt, dass deutlich stärkere Beben folgen könnten.
Publiziert: 06.11.2019 um 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2019 um 14:30 Uhr
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Der Schweizerische Erdbebendienst hat diese Woche bereits über 100 Erschütterungen im Wallis registriert.
Foto: SED
Fabian Vogt

Die Bevölkerung im Wallis ist in Sorge. Seit Tagen zittert die Erde. Mehrere Hundert Meldungen gingen bereits beim Schweizerischen Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich ein (BLICK berichtete). Schäden gab es bislang keine. Doch der Erdbebenschwarm ist «aufgrund der vielen für die Bevölkerung spürbaren Beben eher ungewöhnlich für die Schweiz», sagt Michèle Marti, Leiterin Kommunikation beim SED, zu BLICK.

Bis Mittwochmorgen seien über 100 Beben aufgezeichnet worden. Zuletzt kurz nach 07.00 Uhr beim Sanetschpass. Zwölf Beben wiesen eine Magnitude von mindestens 2.5 auf. Vier Beben erreichten sogar einen Wert von 3.0 oder höher. Die Erschütterungen waren teilweise von Sitten bis ins Berner Oberland spürbar.

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Stärkere Beben möglich

Wie lange die Erde im Wallis noch zittern wird, weiss Marti nicht. Sie schliesst allerdings weitere Beben nicht aus. Der Schwarm sei «nach wie vor aktiv». Es sei auch möglich, dass es in den nächsten Tagen zu deutlich stärkeren Beben komme. Die Wahrscheinlichkeit dafür wird auf «fünf bis zehn Prozent» beziffert. Wie stark diese Beben ausfallen könnten, kann Marti nicht sagen.

1946 das letzte grosse Schadensbeben

Bereits das letzte grosse Schadensbeben in der Schweiz fand nördlich von Sitten statt. Es hatte eine Magnitude vom 5.8 und ereignete sich am 25. Januar 1946. Damals kam es zu vier Todesopfern, 1500 Gebäude wurden zerstört. Die Schadenssumme belief sich nach heutigem Wert auf 26 Millionen Schweizer Franken.

Das Wallis ist die Region mit der höchsten Erdbebengefährdung, gefolgt von Basel, Graubünden, dem St. Galler Rheintal und der Zentralschweiz.

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